Page 39 - Konsens 2015
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Stellungnahme des DAB e.V. zur anstehenden Novellierung des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes
Der Kernbereich des deutschen Wis- senschaftssystems, die Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses und die Lehre und Forschung von morgen wird der- zeit von zu großen Teilen prekär beschäf- tigten AkademikerInnen erbracht, die zu 83 Prozent befristet beschäftigt sind (HIS- Studie 2011). Ein besonderes Problem dabei ist nach Auffassung des DAB die große Un- sicherheit der Berufs- und Lebensplanung von Akademikerinnen, die in verschiede- nen Langzeitstudien zu akademischen Kar- riereverläufen aufgezeigt wurde.
Die Novellierung des Wissenschaftszeit- vertragsgesetzes sollte Chancengerechtig- keit als Zielvorstellung haben. Der Deut- sche Akademikerinnenbund e. V. fordert deshalb, die hohe Unsicherheit wissen- schaftlicher Karrieren, die durch das Wis- senschaftszeitvertragsgesetz noch verstärkt
wurde, zu reduzieren und in der Novellie- rung zu korrigieren. Dabei soll der Sozial- partnerdialog als durchgängiges Regulie- rungsprinzip auch in Wissenschaft und For- schung gelten und durchgesetzt werden: Sonderregelungen, die vom Wissenschafts- zeitvertragsgesetz abweichen, sollten zu- künftig das Sozialpartnerprinzip nicht ge- setzlich unterlaufen.
Die Gesetzesnovellierung ist nach An- sicht des Deutschen Akademikerinnenbun- des e. V. nur gelungen, wenn sie folgende Punkte beinhaltet:
• Dauerstellen für Daueraufgaben: Dauer- stellen sollten in allen Bereichen (For- schung, Lehre, Forschungs- und Lehrver- waltung) eingeführt werden.
• Tenure-Track-Verfahren: In die Evaluati- onskriterien von Professuren mit Tenu- re-Track sollen auch Kriterien der Verein-
barkeit von Beruf, Familie und Pflege mit aufgenommen werden. Neben Publika- tions- und Drittmittelstärke soll auch die Wahrnehmung institutioneller Aufgaben honoriert werden.
• Vereinbarkeit von Beruf und Familie auch im Drittmittelbereich: Einführung der Vertragsverlängerung bei Elternzeit. Dritt- mittelgeber müssen dazu gesetzlich ver- pflichtet werden, nach dem Vorbild der DFG.
• Keine Anrechnung von Zeiten in Dritt- mittelprojekten auf Haushaltsstellen.
• Universitäre Personalplanung: Eine or-
dentliche Personalplanung an den Uni- versitäten muss auch den Drittmittelbe- reich und das Wissenschaftsmanagement sowie den Technologietransfer umfassen.
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DAB-AKTIV
2015: Vorstand unterwegs
Patricia Aden
• 16./17. Januar: • 20./21. Februar:
• 18. März:
• 30. April:
• 8. bis 10. Mai:
• 21. Mai:
• 29./30. Mai:
• 19. Juni:
• 14. August:
• 18. September:
• 24./25. September:
Klausurtagung des DAB-Vorstandes in Berlin
HPV-Netzwerktreffen in Berlin: 15 Expertinnen aus dem Gesundheitsbereich und aus ganz Deutschland beraten über die Aktivitäten des Netzwerkes im Jahr 2015
Vortrag „Frauenrechte“ bei der Jahrestagung der Westfälischen Landfrauen in Harderhausen MINT-Tagung im Bundeswirtschaftsministerium Berlin
Internationale Konferenz des Grundtvig-Projektes in Helsinki
Workshop Öffentlichkeitsarbeit in der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung in Köln Mitgliederversammlung des DAB in Hannover
Nationale Impfkonferenz in Berlin, Vorstellung von zwei Postern des HPV-Netzwerkes
Treffen mit dem Gender-Netzwerk NRW in der Universität Duisburg-Essen
Kongress des Deutschen Ärztinnenbundes in Düsseldorf
Vortrag beim interdisziplinären Symposium der Universität Magdeburg: „Vereinbarkeit von Familie und Beruf in der Wissenschaft“
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KONSENS 2015
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