Page 51 - Konsens 2015
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INTERNATIONAL
2. Mitwirkung auf der 38. Session der Com- mission on the Status of Women (CSW), New York 1994, auf der die nationalen Vorarbeiten gebündelt wurden.
3. Aktive Teilnahme an den beiden der 4. WFK vorgeschalteten UN-Konferenzen „International Conference on Popula- tion and Development“/Cairo 1994 und „World Summit for Social Develop- ment“/Copenhagen 1995.
4. Das Mit-Reiseprojekt „Zur WFK 95 nach Peking“ initiert, an dem 30 Frauen aus Deutschland teilnahmen.
5. Auf dem NGO-Forum ("Look at the world through Women's eyes") und der Regierungs-Konferenz ("Action for Equa- lity – Development – Peace") diverse Panels und Workshops durchgeführt, die vielen Anfragen vor Ort von Presse, Rundfunk, Fernsehen zu den erreichten WKF- Ergebnissen beantwortet und im „Bericht aus Bonn“ Eindrücke/Perspek- tiven/Erfordernisse geteilt, die es für die Umsetzung der Plattform brauche.
6. Die Medien in Deutschland zu den Er- gebnissen der WKF informiert und sich an der Verbreitung der Errungenschaf- ten von Peking durch Vorträge beteiligt.
7. Auf der Nachbereitungskonferenz mit der damaligen Bundesfrauenministerin Claudia Nolte und 480 geladenen Akti- ven die Position des CENTERs vertreten und Vorschläge für die Umsetzung der Peking-Beschlüsse gemacht.
Die Peking-Plattform
mit 626 darin aufgelisteten Actions, macht die Realisierung der Gleichberechtigung zum globalen Auftrag, schreibt die Men- schenrechte für Frauen weltweit fest. Zen- tral dabei – leider ohne Zustimmung der Kirche – das Recht von Frauen auf Selbst- bestimmung über ihren Körper. Die Situa- tion der Frauen global hat sich bis
„Peking plus 20“ nur wenig verbessert. Rea- lisierte Selbstbestimmung über den eige- nen Körper bei einem Bevölkerungszu- wachs von 2 Milliarden Menschen? Aus- uferung von Gewalt, usf.
Gleichberechtigung – so wie von der Ak- tions-Plattform vorgesehen – „in all fields and on all levels“ zu realisieren – braucht dem gemäße Schulungs- und Trainingspro- gramme, braucht regelrecht Ausbildung. Frauen gleichberechtigt zu behandeln, will gelernt sein. Und gleichberechtigt-behan- delt-zu-werden ebenso.
Nach der EU-Studie „Gewalt gegen Frau- en: Eine EU-weite Erhebung – Ergebnisse auf einen Blick“ habe jede dritte bzw. jede vierte Frau Gewalterfahrung ...oder anders herum ausgedrückt: Ca. 25 bis 30 Prozent des männlichen Parts braucht die Chance, sich zu „transformieren“, von gewalttäti- gem Verhalten zu friedvollem/liebevollem.
Die Bundesregierung ermutigte in ihrer gut angelegten Nachbereitungs-Konferenz (Bonn/11.03.1996) all die Aktiven, die sich in den Vorbereitungs-Prozess für die Akti- ons-Platform eingebracht hatten, für die Umsetzung der Beschlüsse nicht nur auf Regierungs-Maßnahmen zu setzen, son- dern auch in ihren Organisationen Verant- wortung dafür zu übernehmen.
Damit stand für Muthgard Hinkelmann- Toewe fest, die Transformation der Be- schlüsse von Peking von der Basis aus in Gang zu setzen und Verzögerungen durch langwierige Prozesse bei Regierungen und Kirche nicht in Kauf zu nehmen. Die da- malige DAB-Vorsitzende formuliert im ECE- Zelt auf dem NGO-Forum 1995 in Huai- rou beim Meeting, zu dem die Bundesfrau- enministerin eingeladen hatte: „...der Zeit 10 Jahre voraus“. Bei innovativen, zukunfts- weisenden und praktikablen Lösungen steht das CENTER for PROFS jedenfalls in vor- derer Reihe.
Auch im Vorbereitungsprozess der SDGs war das CENTER for PROFS national und international engagiert. Für die nationalen SDG-Vorbereitungen und insbesondere den
diesbezüglichen Transfer zwischen Regie- rung und NGOs ist UN Women Deutsch- land beauftragt worden und gab ihr Bestes. Leider sind unter den „Peking plus 20“-ak- tiven Frauen nur wenige gewesen, die den Spirit von Peking selbst erlebt hatten. Die Aufbruchsstimmung lässt auf sich warten, kaum ein Bedürfnis nach Innovation oder Umsetzungsstrategien, wenig Freude an Bereits-Erreichtem. Die Resonanz der Öf- fentlichkeit auf die SDG-Vorbereitungser- eignisse und das Interesse von Vereinen, Organisationen und Medien an den SDGs eher spärlich.
Was brauchen wir heute, nach der Ver- abschiedung der SDGs? Dazu Muthgard Hinkelmann-Toewe: Vor allem ein Verbun- denseingefühl, aus dem Frauen Mut und Kraft schöpfen können. Wer solle das lie- fern, wenn nicht die Frauenverbände und -organisationen? Auch brauche es Frauen, die Freude daran entwickeln, sich zu Gen- der-Equality Experts zu qualifizieren – am besten im Verbunde, z.B. verbandsintern – und die sich dann zutrauen, mit dem männ- lichen Part an notwendigen Veränderun- gen zu arbeiten wie in Kenia, in teaching units mit academics und non-academic, im Kontext des FULDA-MOSOCHO-PROJEK- TES zur nachhaltigen Beendigung Weibli- cher Genitalverstümmelung.
Darüber hinaus brauche es Zusammen- arbeit zwischen Wissenschaft und Kirche. An der Veränderung des Familien-Klimas in Mosocho wirken gleichermaßen mit: Teachers (in der Schule)/Community Lea- ders (in der Gemeinde-Vertretung)/Church Leaders (in der Kirche, im Gottesdienst) – alle nach dem Wert-Zentrierten Ansatz (Value-Centered Approach) ausgebildet.
Kurz vor dem SDG-Summit ist aus New York die überraschende Anfrage nach in- novativen, die Implementierung der SDGs nachhaltig und flächendeckend voranbrin- genden Lösungen gekommen. Hierauf hat Muthgard Hinkelmann-Toewe ihre Lösung zur Implementierung von Gender-Equali- ty und Empowerment – den Wert-Zentrier-
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