Page 50 - Konsens 2015
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INTERNATIONAL
Sustainable
Development Summit
and Solutions Summit
Von Ritva Siemers, Erste Vorsitzende Lebendige Kommunikation mit Frauen in ihren Kulturen e. V.
Wir befinden uns im Jahr „Peking plus 20“, dem zwanzigsten Jubiläum der 4. Weltfrauenkonferenz (WFK) „Action for Equality – Development – Peace“, auf der die Platform for Action verabschiedet wurde, das Jahrhundertdokument zur Gleichstellung der Frau/zur Rettung unse- rer Erde.
Einige aus der UN-bewegten Frauenszene haben zunächst auf eine 5. WFK gehofft. Da die Peking-Plattform inhaltlich kaum noch zu übertrumpfen ist, wird das Jubilä- um durch den Sustainable Development Gipfel begangen, feierlich eingebettet in die 70. Sitzung der Vollversammlung der United Nations (UN). Die 13 Millennium Development Goals (MDGs), zur Jahrtau- sendwende herausgefiltert aus der Peking- Plattform, sind nun abgelöst durch 17 Sus-
tainable Development Goals (SDGs) – mit denen Regierungen „transforming our world“ leisten wollen.
Das globale Großereignis des SDG-Gip- fels (von den UN vom 25. bis 27.9.2015 durchgeführt) rundet mit einem ganz be- sonderen Event ab, dem Solutions Summit, eine absolute Neuheit in dem Beziehungs- geflecht zwischen Regierungen, Politik und NGO-Sektor. Erstmals werden Innovators, wissenschaftliche Institutionen, NGOs, ex- pressis verbis aufgefordert, ihre „Solutions“ (Lösungen) vorzustellen, die bis dato zur Implementierung der Peking-Plattform bzw. der MDGs beigetragen haben und geeignet erscheinen, die Realisierung der 17 SDGs voranzubringen.
Unter ihnen das CENTER for PROFS.
Muthgard Hinkelmann-Toewe, Wissen- schaftlerin, Praktikerin und langjähriges Mitglied des DAB, hat sich dieser Aufgabe gestellt. Wer ihre Biografie kennt, kommt nicht umhin, sie im Kontext der UN-enga- gierten Frauen als „Urgestein“ zu orten. Sie war vor und nach Peking und bereits auf der 3. WFK Nairobi 1985 aktiv und eine von vier German Individuals im NGO- Forum. Entschlossen, ab sofort auch auf den Regierungskonferenzen der UN mit- zuwirken, schaffte sie die dafür notwendi- gen Voraussetzungen, gab der von ihr ent- wickelten Wissenschaft den Namen Practi- ce-Oriented Feminist Science, gründete das CENTER for PROFS, das seit 1992 bei den UN (Vereinten Nationen) akkreditiert ist.
Zu all diesen Schritten sah sie sich nach der 3. WFK motiviert, um der Frauenbe- wegung Mut zu machen/Biss zu geben, den so berechtigten Forderungen die EIN- Forderung hinzuzufügen – in jedwedem konkreten Kontext – dem persönlichen/ beruflichen/sozialen/politischen.
Und auf die Einbeziehung von Männern zu setzen, sie sogar als main-target-group (!) auszumachen für das Erreichen von Gen- der Equality.
Peking-Stationen des CENTERS:
1. Mitglied der Arbeitsgruppen „Frauen und Forschung“, „Frauen und Entwick- lungspolitik“ des Nationalen Vorberei- tungskomitees (gegründet in 1992 durch die damalige Bundesministerin für Fa- milie, Senioren, Frauen und Jugend, An- gela Merkel).
Dr. Muthgard Hinkelmann-Toewe mit ihrer Kollegin Dr. Qing Wang bei der Eröffnung des NGO- Forums (34.000 TeilnehmerInnen) im National Olympic Sport Centre, Peking, am 30.08.1995
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