Page 57 - Konsens 2015
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Um 18 Uhr war Empfang im Bürgermeis- teramt, wo wir alle durch die Gleichstel- lungsbeauftragte der Stadt Metz begrüßt wurden. Danach trafen sich die inzwischen 60 Frauen in einer Weinstube zu lothringi- schen Spezialitäten.
Am nächsten Tag traf man sich in der Uni- versität, im FB Gesellschaftswissenschaf- ten. Dort fanden das Mitgliedertreffen, die Wahlvorbereitungen und danach die Wah- len statt. Wir, die Gäste, waren dabei nicht anwesend. Für uns gab es eine Stadtfüh- rung und erst danach wieder das Zusam- mentreffen mit den Akademikerinnen.
Der Nachmittag stand unter der Über- schrift „Vorträge“. Der erste beschäftigte sich mit „Die Stadt Metz und die Geschich- te ihrer Frauen im Laufe der Zeit“. Metz war nach dem deutsch-französischen Krieg, also von 1871 bis 1918, dem Ende des Ers- ten Weltkrieges, deutsch.
Anschließend führte uns der Historiker durch die historische Altstadt zu den Häu- sern, in denen die vorher erwähnten Frau- en gewohnt hatten.
Am Abend dann sprach die Europa-Ab- geordnete Nathalie Griesbeck zum Thema „Europa und die Frauen.“ Abschluss des Tages war dann ein Gala Diner mit Kultur- programm (Lieder und Sketche).
Am Sonntag organisierten die AFFDU- Frauen einen Tagesausflug nach dem 50 Kilometer entfernten Nancy, Jugendstilstadt und Weltkulturerbe, mit Stadtführung, Mu- seumsbesuch sowie wunderbarem Essen in einem typischen Bistro.
Alles in allem war unser Besuch ein ge- lungener erster Kontakt mit den Frauen vom französischen Akademikerinnenbund AFFDU, von denen einige gern zum 90. Geburtstag des DAB 2016 nach Berlin kom- men werden.
Mehrmals wurde von den Akademike- rinnen betont, wie wichtig ihnen die deutsch-französischen Beziehungen seien. Das war auch immer zu spüren.
Ein paar Fakten, die für die Mitglieder des DAB interessant sind:
2. Der AFFDU führt kein ständiges Büro.
Die jeweilige Präsidentin, die für ein Jahr gewählt ist, übernimmt gemeinsam mit zwei Vizepräsidentinnen und einer Schriftführerin, aber auch der Schatz- meisterin und den Beisitzerinnen alle anfallenden Arbeiten.
3. Die jährlichen Wahlen und die monatli- chen Treffen, die städteübergreifend sein können, dienen dem besseren Kennen- lernen der AFFDU-Frauen untereinan-
der. Jedoch finden viele Treffen in Paris
statt.
4. Die jährlichen Beitragskosten betragen
75 Euro, 50 Euro für den Vorstand, 25 Euro für die Regionalgruppe und wer das dreimal im Jahr erscheinende Heft wünscht, bezahlt weitere 25 Euro jähr- lich.
5. Der Altersdurchschnitt der Mitglieder liegt niedriger als im DAB. Im Vorstand sind die Frauen zwischen 45 und 65 Jahre alt.
6. Die AFFDU-Frauen behandeln eher aka- demische Themen aus der Historie, Po- litik, Soziologie, Philosophie, Kultur (Li- teratur, Kunst, Musik, Film, Theater) und Emanzipation. Die Schwerpunkte der letzten beiden Hefte waren unter ande- rem „Krieg und Frieden“ und „Sport und Frauenemanzipation“.
7. Die AFFDU-Frauen informieren an vie- len Stellen über ihren Verein, besuchen z.B. ab und zu Gymnasien und Univer- sitäten.
8. AFFDU-Frauen unterstützen herausra- gende Künstlerinnen, Schriftstellerin- nen.
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Die französischen Akademikerin- nen mit dem deutschen Besuch in Nancy – Place Stanislas
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