Page 8 - Konsens 2015
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Wissenschafts- Nachwuchspreis
für Dr. Tine Harieder
Mit dem Berliner Wissenschafts-Nach- wuchspreis wurde Dr. Tine Hanrie- der vom Wissenschaftszentrum Berlin/Ab- teilung Global Governance ausgezeichnet.
Dr. Tine Hanrieder erhielt den Preis für ihre Forschung zur internationalen Ge- sundheitspolitik der Weltgesundheitsorga- nisation.
Der Hauptpreis des Berliner Wissen- schaftspreises ging an den Biophysiker Prof. Dr. Peter Hegemann (Humboldt-Universi- tät zu Berlin).
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NAMEN UND NACHRICHTEN
Frau Europas 2016: Adriana Lettrari „Preis Frauen Europas“ feiert im nächsten Jahr 25. Jubiläum
Berlin, 12.11.2015 – Geboren in der DDR, aufgewachsen in Europa: Welche Rolle spielt die einstige Teilung des euro- päischen Kontinents noch heute in unse- ren Köpfen?
Diese Frage treibt „Wendekind“ Adriana Lettrari seit 2011 um. Mit dem von ihr ge- gründeten Netzwerk 3. Generation Ost- deutschland erforscht sie die Erfahrung der Wende als Chance und denkt die unter- schiedliche Sozialisierung in Ost und West bewusst europäisch. Für ihr Engagement wird Adriana Lettrari nun mit dem „Preis Frauen Europas“ ausgezeichnet, der 2016 sein 25. Jubiläum feiert.
Die Kommunikations- und Politikwis- senschaftlerin, 1979 in Neustrelitz gebo- ren und in Rostock aufgewachsen, hat die deutsche Teilung und die Spaltung des Kon- tinents durch den Eisernen Vorhang noch als Kind miterlebt. Die prägenden Jahre der Jugend verbrachte sie wie viele heute 30- bis
40-jährige „Wendekinder“ im wiederver- einigten Deutschland und erhielt damit eine Art „doppelte Sozialisation“ wie sie auch Altersgenossen in den osteuropäischen Nachbarstaaten in sich tragen.
Den grenzüberschreitenden Dialog mit ihnen zu führen ist eines der Anliegen des Netzwerks 3. Generation Ostdeutschland. Mit dem kürzlich veröffentlichten Memo- randum „Wir fangen einfach an“ plädiert die „Generation Deutsche Einheit“ der Jahr- gänge 1975 bis 1985 (nun erweitert um West- und Migrantenkinder) für eine plu- ralistische Haltung zur Lösung der aktuel- len, auch gesamteuropäischen Zukunfts- fragen.
Das Datum – der 9. November – hätte symbolischer nicht sein können, fand Adria- na Lettrari, als sie erfuhr, dass die Wahl der Jury unter elf Kandidatinnen auf sie gefallen war: „Ihre Nachricht erreicht mich am Tag des Mauerfalls im Jubiläumsjahr 25 Jahre Deutsche Einheit und stellt eine ausgespro- chen große Ehre für mich dar. Ich freue mich wirklich sehr über Ihre entgegenge- brachte Wertschätzung meines Engage- ments für ein neues pluralistisches Selbstver- ständnis der heute 30- bis 40-Jährigen in Europa. Sie sind die zukünftigen Entschei- derInnen und aus diesem Grund ist ihre Wertorientierung von hoher Bedeutung.“
Die Auszeichnung ist symbolisch – eine handgefertigte Brosche in den Europafar- ben Blau und Gold. Doch das Netzwerk der Preisträgerinnen bringt bürgerschaft- lich aktive Europäerinnen zusammen und trägt langfristig.
„Wir versuchen mit dem Preis Frauen Europas, Projekten und Frauen Aufmerk- samkeit zu verschaffen, die sonst nicht so stark in der Öffentlichkeit stehen“, sagt Prof. Gudrun Schmidt-Kärner, Präsidentin des „Preis Frauen Europas“ und Preisträgerin von 1999. Bis 30.9. waren die 249 Mit- gliedsorganisationen der Europäischen Be-
Adriana Lettrari
wegung Deutschland aufgerufen, ihre Vor- schläge einzureichen. Am 8. November tagte die Jury aus ehemaligen Preisträge- rinnen und Vorstandsmitgliedern der EBD, um die Nachfolgerin der amtierenden „Frau Europas“, Linn Selle, zu wählen. Der Fest- akt zum 25. Jubiläum des „Preis Frauen Europa“ wird im Frühjahr 2016 stattfin- den.
Mit dem „Preis Frauen Europas – Deutsch- land“ ehrt die Europäische Bewegung Deutschland seit 1991 Frauen, die sich durch ihr mutiges, kreatives oder hart- näckiges ehrenamtliches Engagement in besonderer Weise für das Zusammenwach- sen und die Festigung eines vereinten Europas einsetzen.
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