Page 28 - Konsens 2015
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DAB-AKTIV
Der Arbeitskreis nahm seine Arbeit mit der Sitzung am 26. November 2010 in Berlin auf und wählte Erdmute Geitner zur ersten Sprecherin. Es wurde ausdrücklich bekräftigt, dass sich der AK-FPW dem Pos- tulat der Überparteilichkeit verpflichtet fühlt.
2. Grundsätzliches zu den Aufgaben und der The- matik des Arbeitskreises
Wir erinnern: Agnes von Zahn-Harnack, Mitbegründerin des Deutschen Akademi- kerinnenbundes e.V. 1926, wies im 1. Kapi- tel ihres Buches „Die Deutsche Frauenbe- wegung“ zur Deutschen Frauenbewegung darauf hin, dass der Zweck des Bundes sei, akademische Frauen in ihren kulturellen, geistigen, wirtschaftlichen und beruflichen Entwicklungen zu fördern.
Im Sinne dieser Tradition und angesichts unserer gegenwärtigen gesellschaftlichen Verhältnisse, versucht dieser Arbeitskreis öffentlich zu wirken und im Interesse des gesamten Deutschen Akademikerinnen- bundes Einfluss zu gewinnen.
So fühlt sich der Arbeitskreis in seiner Ar- beit grundsätzlich dem Prinzip der Gleich- berechtigung und Chancengerechtigkeit für Akademikerinnen in ihrer Ausbildung, im Wissenschaftsbetrieb, in ihrer Berufs- tätigkeit sowie sozialen Belange verpflichtet. Wir wissen, durch viele signifikante wis- senschaftliche Studien abgesichert, dass das verfassungsmäßige Postulat der Gleichbe- rechtigung für Frauen auf allen gesell- schaftlichen Ebenen, so auch für Akademi- kerinnen, noch nicht in allen Bereichen gilt. Dazu gehören die Frauenförderung in Uni- versitäten und Hochschulen, Wissen- schaften und außeruniversitären For- schungsinstitutionen, in akademischen beruflichen Lebensläufen, bezüglich ihrer
Karrierechancen in der Arbeitswelt und soziale Sicherheit, besonders im Alltag. Damit ist ungefähr der große Themenbe- reich umschrieben, in welchem wir uns auch zukünftig bewegen wollen.
3. Mitarbeit im Arbeitskreis
Die Mitarbeit im Arbeitskreis ist für alle Kol- leginnen offen. Der Arbeitskreis trifft sich drei- bis viermal im Jahr in Berlin, um das Thema der Jahrestagung zu besprechen und diese Veranstaltung inhaltlich und organisa- torisch vorzubereiten. Ständige Mitglieder können im Zuge der Vernetzung, in Form von Themenvorschlägen, Darlegungen von Inhalten, Fakteninformationen zu den je- weiligen Themen auf diese Weise auch gern mitarbeiten; Sitzungsprotokolle sind zu die- sem Zwecke selbstverständlich.
Darüber hinaus ist der Arbeitskreis offen für Gäste und Fachfrauen aus den ver- schiedenen frauenpolitischen Bereichen (Frauenorganisationen, Parlamentarierin- nen, Vertreterinnen aus entsprechenden Fachgebieten, Innenministerien).
4. Das Jahr 2014/15
Die Arbeit des Arbeitskreises in diesem Zeitraum war bestimmt von der anstehen- den Novellierung des Wissenschaftszeit- vertragsgesetzes und der umfangreichen Vorbereitungsarbeit einer Stellungnahme des Deutschen Akademikerinnenbundes.
Um eine Positionierung zu ermöglichen, wurden ausführliche Gespräche geführt mit FachvertreterInnen im Bundesministerium für Wissenschaft Forschung Wirtschaft, mit Abgeordneten der Parteien des Deutschen Bundestages und der stellvertretenden Vor- sitzenden des Bundestagsausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenab- schätzung.
Des Weiteren gab es Gespräche mit dem für Wissenschaft und Forschung zuständi- gen Mitglied im Vorstand der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, das sich im besonderen Maße für den wissenschaft- lichen Nachwuchs und dessen prekäre Lage an den Universitäten einsetzte und immer noch einsetzt.
Letztlich begann die Vorbereitung zu der genannten Stellungnahme durch die Jahrestagung des Arbeitskreises FPW im November 2014 zum Thema „Gerechtig- keit für Akademikerinnen – Arbeitszeiten, Aufstiegschancen und Soziale Sicherheit“. Die Stellungnahme des Deutschen Aka- demikerinnenbundes e.V. zur anstehenden Novellierung des Wissenschaftszeitvertrags- gesetzes von 2007 wurde den entsprechen- den Regierungsstellen zugesendet, mit dem Erfolg, dass der DAB im Prozess der Geset- zesänderung zu einer schriftlichen An- hörung aufgefordert wurde. So entstand eine überarbeitete Form der Stellungnahme, die sich an den Referentenentwurf zur Nov- ellierung der Bundesregierung eng orien- tierte. Dieser Prozess ist parlamentarisch noch nicht abgeschlossen, im November dieses Jahres fand eine weitere zweite Expertenanhörung zur Novellierung statt.
Die Jahrestagung 2015 fand am 20. No- vember, wiederum in der Humboldt-Uni- versität zu Berlin, zum Thema „Soli- darisierung und Frauenpolitisches Engage- ment in schwierigen Zeiten – zum 90. Jahrestag der Gründung des Deutschen Akademikerinnenbundes (DAB) im Jahre 1926“ statt.
Mit diesem Thema schlagen wir einen Bogen von der Gründungszeit des DAB in der Weimarer Republik in unsere Gegen- wart und unsere Zukunft. Das Ergebnis der Diskussion mit den ExpertInnen sollte zur zukünftigen Arbeit des DAB beitragen und eine inhaltliche Grundlage bilden.
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D-A-CH-TREFFEN 2016 in Frankfurt/Main vom 05. bis 08. Mai
Anmeldungen bei Dr. Rosemarie Killius (Rosemarie@Killius.eu) ab sofort und nur bis zum 01. März 2016 möglich.
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KONSENS 2015