Page 29 - Konsens 2015
P. 29
Teilnehmer/innen einer Themenrunde der Generationen-Insel des 11. Deut- schen Seniorentages 2015 in Frankfurt/ Main fanden zum Komplex „Engagement im schulischen Bereich“ zusammen: Das waren der Deutscher Akademikerinnen- bund, die Werkstatt der Generationen, die Montessorischule München, die Senior- partner in School, der Senior Experten Ser- vice, das Konzeptbüro DdG i.G. und das MentorWerk e.V. Frankfurt. Sie alle bilde- ten nach Erörterung ihrer jeweiligen Hand- lungsfelder spontan eine Aktionsplattform.
Dafür formulierten die Verbände und Organisationen ihr strategisches Ziel, aus einer unendlichen Vielfalt wertvoller Ein- zelinitiativen Projekte und Programme generationsübergreifender ehrenamtlicher Bildungsarbeit unter dem Sammelbegriff „Mentoring“ zu entwicklen. Da diese trotz langfristiger Ausrichtung personell und organisatorisch meist nur kurzatmig und wackelig abgesichert nebeneinander beste- hen. Es sollte so schnell als möglich eine bundesdeutsche Mentoringkultur entste- hen.
• Als ersten praktischen Schritt schlägt die Gruppe den Einsatz von Schulmento- rinn/en vor:
Das ist der Vorschlag zur Schaffung von Arbeitsstellen für Schulmento- rinn/en zur Koordination außerschuli- scher, ehrenamtlicher Angebote an (Ganz- tags-)Schulen wie:
– Lese- und Physikpaten
– Mediatoren/innen
– Theaterprojekte
– Mentoring-Ansätze
– Senior-Expert/innen mit eigenen Pro- jekten
– Berufsorientierung/Firmenkontakte/ Schülerpraktika
– – –
•
– Hospitationen
– Hilfe bei Förderanträgen
– Unterstützung bei Beurteilung und
Empfehlung der Angebote Infrastruktur: Teilzeitstelle mit Schreib- tisch (evtl. in der Schulbibliothek) Ansprechpartner auf Bundesebene: Kul- tusministerkonferenz
Zielgruppen: Lebenserfahrene Menschen (aus Handwerk, Landwirtschaft, Wissen- schaft, Handel, etc. und Schülerinnen und Schüler)
Der zweite zielführende Schritt auf dem Weg zu einer quasi selbstverständlichen Mentoring- und Patenschaftskultur in Deutschland wäre die Verstärkung, Wei- terentwicklung, Führung und flächen- deckende Qualitätssicherung der Arbeit Jugendlicher FSJler an den Schulen: Erweiterung des Bundesprogramms Freiwilliges Soziales Jahr für den Ein- satz Freiwilliger an Schulen
FSJler unterstützen nach entsprechender Schulung Schulmentor/inn/en in ihren unterrichtsergänzenden Tätigkeiten. Vo- raussetzungen: Auswahlverfahren, Ein- weisungsprozess, Qualitätsentwicklungs- prozesse.
Einzubinden sind:
– Bundesarbeitskreis FSJ, www.pro-fsj.de
– Freiwilligenagenturen
– BBE
– freie und öffentliche Träger der Jugend-
hilfe
– Schulleitungen (zur Koordination der
Einsätze)
– u.a. Partner
und Gestaltung von außerfamiliären Gene- rationenbeziehungen widmen.
Lernprozesse und Formen freiwilligen Engagements, die sich in Generationenpro- jekten und Generationen-Lernen ausbilden, finden bislang in der bundesdeutschen Schullandschaft zu wenig Anerkennung und institutionelle Verankerung. Mit die- sem Aufruf senden wir einen Impuls aus, der zu weiterem Nachdenken anregen und in eine bundesweite Kampagne münden soll.
Gefordert wird die gleichberechtigte Ein- richtung informeller und non-formaler Lernarrangements in schulischen Kontex- ten, die aber ihrem eigenen Geist und Cha- rakter verpflichtet bleiben. Projekt- und Be- ziehungsarbeit werden über die Koordina- tionsfunktion der Schulmentorinn/en not- wendig gestärkt und abgesichert. Denn Erfahrungswissen folgt anderen Gesetz- mäßigkeiten und Regeln als Fach- und Schulwissen.
Mit dieser institutionell verankerten Form des Miteinanders von Generationen würde ein neues Kapitel zur Fortentwicklung der intergenerativer Handlungskompetenz auf- geschlagen und mit der Perspektive einer generationenfreundlichen Gesellschaft ver- bunden.
Maren Heinzerling, Dr. Anne Traulich, Volker Amrhein, Wolf Frey und
Anke Könemann.
■
DAB-AKTIV
Das bringt uns nach vorne: SchulmentorInnen gefordert
Senioren-Verbände wissen, dass Bund, Länder, Wirtschaft und Zivilgesellschaft gemeinsam handeln müssen
KONSENS 2015
29
In den vergangenen Jahren sind überall im Land Initiativen, Projekte und Program- me aktiv geworden, die sich der Förderung
Bitte DAB- Mitgliedsbeitrag (85 €) nicht vergessen!