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DAB-AKTIV
UNICA-Mentoring-Programm der Universität Hamburg: Spannende Podiumsdiskussion im Rahmen der Mitgliederversammlung
Am Abend vor der eigentlichen Mitglie- derversammlung hatte der DAB zu einer Podiumsdiskussion über UNICA, das 1989 begründete Mentoring-Programm der Universität Hamburg zur Förderung des weiblichen Führungsnachwuchses, einge- laden. Prof. Dr. Sigrid von den Steinen be- richtet:
Das UNICA-Mentoring-Programm, be- kannt als dauerhaft erfolgreiches und kon- tinuierlich fortentwickeltes UNICA-Tan- dem, wird durch eine eigene „Arbeitsstel- le“, das ideenreiche „Expertinnen-Bera- tungsnetz/Mentoring“ der Universitäts- Gesellschaft Hamburg*1), konzeptionell wie organisatorisch geleitet. UNICA richtet sich an Studentinnen, Absolventinnen, Dokto- randinnen der Universität Hamburg, die den Berufseinstieg in Unternehmen oder Institutionen der Wirtschaft, Wissenschaft, Verwaltung, Medien planen, und die eine Laufbahn als Nachwuchsführungskraft an- streben.
Maria von Welser, Stellvertretende DAB- Bundesvorsitzende und selbst seit Jahren ehrenamtlich mitwirkende Mentorin beim UNICA-Mentoring, stellt die Hamburger Gäste vor, die der DAB-Einladung zur Teil- nahme an dieser Podiumsrunde, gefolgt sind:
– MA Kristin Losch, Wiss. Ass., Mitarbeite- rin der UNICA Arbeitsstelle/Expertin- nen-Beratungsnetz/Mentoring der Uni- versität Hamburg
– Dipl.-Kffr. Sandra Rolje-Becker, ehren- amtliche Mentorin des UNICA-Tandem- Teams. Sie ist langjährig erfahrene Fach- und Führungskraft der Human Resour- ces (HR) Manager der BAT-Industrie GmbH, Hamburg. Seit sechs Jahren setzt sie sich als ehrenamtliche Mentorin im
Mentoring-Mentee-Matching zum Be-
reich Personalwesen ein.
– Dr. rer. Pol. Susi Störmer, Mentee des
Tandems auf dem Podium. Sie ist zz Be- reichsleiterin beim Vergütungsmanage- ment der Talanx-Service AG.
Maria von Welser moderiert das Podi- umsgespräch persönlich und anregend. Sie richtet rollenspezifische Fragen an die UNICA-Arbeitsstellenvertreterin und an die beiden UNICA-Tandem-Partnerinnen. Sie fragt nach Aufgaben und Problemen, vor denen junge Frauen beispielsweise in der Personalberatungs- und Versicherungs- wirtschaft stehen. Und sie lässt sich jeweils konkrete Beispiele zur Hilfe und Entlastung mittels der Mentorin-Mentee-Beratung nennen.
Ob Mentorin oder Mentee oder UNICA- Organisatorin, die je persönlich Angespro- chenen erklären sich freimütig. So erfah- ren wir beispielsweise ...
von
– Kristin Losch: Alljährlich gibt es eine
UNICA-Ausschreibung für das Mento- ring-Mentee-Matching. In diesem Jahr wurden nach dem mehrstufigen Auswahl- verfahren Tandems für 100 Mentees gebildet, die auf unterschiedliche Zeiten hin – maximal vier Jahre – angelegt sind. Einen Tandem-Vertrag gibt es nicht, denn Mentorin & Mentee wollen miteinander arbeiten. Doch es gibt verbindliche Verein- barungen, z.B. was bearbeitet werden soll und wie oft man sich für die gemeinsa- me Arbeit trifft. Ehrenamtliche Mento- rinnen zu finden, auch in dieser hohen Anzahl und für die diversen Berufsgrup- pen der Mentees, sei bislang für die Ar- beitsstelle Expertinnen-Beratungsnetz/ Mentoring kaum ein Problem.
von
– Sandra Rolje-Becker, auf welchen Pro-
blemfeldern der Personalberatung Men- torin und Mentee sich begegnen. Als Mentorin kann sie sich einfühlen in die Hoffnungen und Erwartungen der jun- gen Frauen, die verantwortungsvoll mit guten fachlichen Leistungen beruflich er- folgreich einsteigen, und die das Format besitzen, zügig in der Karriereleiter auf- zusteigen. Sie kennt die Probleme, Stri- cke, Fallen, die junge Frauen auf dieser Klettertour in der männlich dominierten Versicherungswirtschaft zu gewärtigen und zu bewältigen haben. Ebenso weiß sie um die internen Begegnungen, um die Seilschaften der Herren, und sie rät von einsamen weiblichen Karrierewegen ab.
von
– Susi Störmer: Am Beginn des UNICA-
Programms haben Mentees ein mehrstu- figes „knüppelhartes Auswahlverfahren“ durchzustehen. Übungen & Tests aus un- terschiedlichen Kompetenzbereichen sind in rascher Folge und großer Fülle zu be- wältigen. Dieses Verfahren führte bei ihr dazu, eigene Schwächen und Stärken zu erkennen. Sie wusste im Blick auf ihr per- sönliches Ziel damit umzugehen, Füh- rungsfähigkeit im Berufsfeld der Perso- nalberatung zu erwerben. Es gelang ihr der Berufseinstieg bei einem renommier- ten, weltweit operierenden Unterneh- men. Im Kontakt mit ihrer Mentorin konnte sie bereits in ihrer Berufslaufbahn mehrfach aufsteigen. Derzeit sieht sie sich jedoch vor der persönlichen Entschei- dung: Bleibt sie weiterhin in der Perso- nalberatung eines Wirtschaftsunterneh- mens tätig oder setzt sie ihre Karriere in der wissenschaftlichen Forschung zur
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KONSENS 2015