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Mutterschaft und Wissenschaft in der Pandemie

(Un-)Vereinbarkeit zwischen Kindern, Care und Krise

Sarah Czerney, Lena Eckert, Silke Martin (Hg.), Mutterschaft und Wissenschaft in der Pandemie. (Un-)Vereinbarkeit zwischen Kindern, Care und Krise, Verlag Barbara Budrich, Leverkusen-Opladen, 2022.
ca. 220 S.ISBN: 978-3-8474-2654-7
Paperback 28,00 € inkl. MwSt., PDF 22,99 € inkl. MwSt.

In der Pandemie spitzen sich gesellschaftliche Schieflagen und strukturelle Ungerechtigkeiten zu, so auch die berufliche Benachteiligung, die maßgeblich durch die Ungleichverteilung von Care-Arbeit begünstigt wird. Dieses Buch versammelt Erfahrungsberichte von Frauen*, die im Wissenschaftsbetrieb tätig sind und von ihren Erlebnissen während der Pandemie an deutschen Hochschulen berichten, und trägt somit zur Sichtbarkeit tabuisierter und individualisierter Erfahrungen bei. So werden die prekären Bedingungen, die sich während der Pandemie noch verstärkt haben, deutlich gemacht.

Die Pandemie spitzt gesellschaftliche Schieflagen und strukturelle Ungerechtigkeiten zu. So werden beispielsweise die Ungleichverteilung von Care-Arbeit, daraus folgende Benachteiligungen im Beruf, Lohnungerechtigkeiten oder der ungleiche Zugang zu Impfstoffen überdeutlich sichtbar. Eine weitere Zuspitzung lässt sich an der Figur der Mutter beobachten: So mehren sich die Stimmen, dass Mütter von kleinen Kindern die Verliererinnen der Pandemie sind. Noch mehr gilt das für mehrfachdiskriminierte Mütter und Alleinerziehende. Diese Benachteiligung lässt sich auch in der Wissenschaft beobachten. Während die Publikationen von Vätern in der Pandemie stiegen, sind die von Müttern eingebrochen. Eine ganze Generation von Frauen, v.a. Müttern, mitsamt ihrem Wissen könnten verloren gehen. Gleichzeitig ist Mutterschaft in der Wissenschaft merkwürdig unsichtbar, wenn man von üblichen Vereinbarkeitsdiskursen absieht. So sind Mütter zum einen im akademischen Betrieb spätestens ab nach der Promotion eine Seltenheit, zum anderen bildet Mutterschaft auch in feministischer Theorie und Geschlechterforschung eine Leerstelle und ein Tabu. Ein Manifest, das sich mit kritischen Perspektiven auf den Wissenschaftsmythos des allein und wettbewerbsorientierten, privilegierten und von Care-Arbeit befreiten Wissenschaftler beschäftigt, eröffnet eine neue Sichtweise auf eine mögliche Zukunft, nicht nur des Betriebes, innerhalb dessen Wissen generiert wird, sondern auch auf die Schwerpunktsetzungen von Erkenntnis und gesellschaftlicher Zukunft.

Quelle: shop.budrich.de/produkt/mutterschaft-und-wissenschaft-in-der-pandemie/

Frauen, Corona und die Sorge- und Versorgungsarbeit

Systemrelevant – und nun?

Eine Textsammlung herausgegeben von Economiefeministe. Mit Beiträgen von: Lena Böllinger, Loreen Errass, Jana Freundt, Anina Häfliger, Lena John, Elisabeth Klatzer, Traude Novy, Anja Peter, Meret Schindler, Lirija Sejdi, Stephanie Studer-Schwarzenbach.
Online Publikation, 2022 (open access auf economiefeministe.ch/wp-content/uploads/2022/09/2022_Ecofem_Systemrelevant-und-nun.pdf)

Die Textsammlung Systemrelevant und nun? Frauen, Corona und die Sorge- und Versorgungswirtschaft beinhaltet eine fragmentarische Sammlung von feministischen Texten mit unterschiedlichen Zugängen und mit unterschiedlichen Schwerpunkten, von den Erfahrungen in der Pflege bis hin zum Thema häusliche Gewalt. Herausgegeben von Economiefeministe im September 2022.

Quelle und Zugang zur Textsammlung: economiefeministe.ch/wp-content/uploads/2022/09/2022_Ecofem_Systemrelevant-und-nun.pdf

Mist, die versteht mich ja

Aus dem Leben einer Schwarzen Deutschen

Florence Brokowski-Shekete, Orlanda Verlag GmbH, 2021, 250 Seiten, 22,00 €, ISBN: 978-3-944666-76-1

Die kleine Florence, geboren in Hamburg als Kind nigerianischer Eltern, wird Ende der 60er-Jahre in Buxtehude von einer alleinstehenden Frau in Pflege genommen. Mit acht Jahren nehmen die Eltern sie mit nach Lagos, in ein Land, dessen Sprache sie nicht spricht, dessen Kultur ihr fremd ist, zu einer Familie, die sie nicht kennt. Durch das beherzte Eingreifen einer Lehrerin schafft sie es zurück nach Deutschland und macht dort ihren Weg ...

In ihrer Autobiografie beschreibt die Autorin mit einer guten Prise Humor die Erlebnisse einer Schwarzen Frau in einer weißen Gesellschaft, den schmalen Grat zwischen witzigen Anekdoten und unschönem Alltagsrassismus, zwischen der Herausforderung, Brücken zu bauen, und Grenzen zu setzen, zwischen Integration und Identitätsfindung, zwischen Beruf und dem Muttersein als Alleinerziehende – kurz: die Lebensgeschichte einer beeindruckenden Frau.

Florence Brokowski-Shekete ist Schulamtsdirektorin in Baden-Württemberg, als erste Schwarze in Deutschland. Sie ist Gründerin der Agentur FBS intercultural communication, bei der sie seit 1997 als freie Beraterin, Coach und Trainerin tätig ist. Sie arbeitete als Lehrerin, Schulleiterin und Schulrätin. Und sie mischt sich ein und setzt Grenzen, wenn sie auf Alltagsrassismus stößt.

Nachhaltigkeit – Frauen schaffen Zukunft

Nadine Kammerlander, Claudia Rankers, Frankfurter Allgemeine Buch, 2021, 288 seiten, 23,00€, ISBN: 978-3-96251-115-9

"Was wir heute tun, entscheidet darüber, wie die Welt morgen aussieht."

Besser als Marie Freifrau von Ebner-Eschenbach kann man unsere aktuelle Situation und die anstehenden Herausforderungen nicht auf den Punkt bringen. Wir stehen in Deutschland vor vielen Umbrüchen durch Globalisierung, Digitalisierung und den demografischen Wandel. Bei allen Strategien und Maßnahmen müssen wir zeitgleich jedoch auch die Nachhaltigkeit beachten, denn Nachhaltigkeit ist eine überlebenswichtige Aufgabe, der sich Unternehmen und Gesellschaft stellen müssen.

Aber wie kann dieser Herausforderung aus ökologischer und sozialer Sicht begegnet werden?

Der Landesfrauenrat Rheinland-Pfalz ist überzeugt, dass Innovation ein Schlüssel dazu ist. In diesem Buch haben die Herausgeberinnen Claudia Rankers und Prof. Dr. Nadine Kammerlander bedeutende Frauen in Führungspositionen dazu eingeladen, ihre Maßnahmen für eine nachhaltige Unternehmenspraxis zu skizzieren. Im Mittelstand, in Verbänden, Stiftungen und der Wissenschaft setzen sie sich täglich dafür ein, eine nachhaltige Zukunft zu gestalten, und schaffen Arbeitsräume, die eine Vereinbarkeit von Familie und Beruf ermöglichen; sie zahlen anständige Löhne und binden Mitarbeitende in wesentliche Entscheidungen ein; sie setzen auf Innovationen, Ressourcenreduzierung und Erneuerbare Energien. So haben sie einen positiven Impact auf die 17 UN-Nachhaltigkeitsziele, die SDGs (Sustainable Development Goals), und berücksichtigen dabei die ESG-Qualitätskriterien der Unternehmensführung, die für Environment, Social und Governance stehen.
Es geht um weitaus mehr als um einen Trend, denn
•Unternehmen richten sich zunehmend auf ESG und SDGs aus,
•auch in der Finanzindustrie sind ESG und SDGs Tagesthemen,
•Nachhaltigkeit ist ein Zukunftsthema.

Entstanden ist ein Sachbuch mit einer Fülle von eindrucksvollen Best Practices, das informiert, inspiriert und zum Weiterdenken motiviert. Dabei wird vor allem eines deutlich: Nur wenn wir weiterhin innovativ denken, werden wir Lösungen für die vielfältigen Herausforderungen unserer Zeit finden.

Welt der Frauen

Von Worten und Taten, die für uns alle gut sind

Michelle Müntefering (Hrsg.). Mit einem Vorwort von Elke Büdenbender. München, 2021. 159 Seiten, 25,00 €, ISBN 978-3-945543-93-1.

Gleichstellung: eine Frage politischer Prioritäten.

Frauen aus Kunst, Kultur, Politik, Wissenschaft, Sport und Zivilgesellschaft erzählen in persönlichen Texten von den besonderen Erlebnissen und Begegnungen, die ihr Leben und ihre Arbeit verändert haben. Das Buch bildet ein eindrucksvolles Mosaik starker Frauen, die mit ihrem Engagement Grenzen überwinden und in einer globalisierten Welt Verantwortung übernehmen - von der Reporterin, die über die Folgen von Krieg und Gewalt für Mädchen und Frauen berichtet, bis zur Schauspielerin, die ein Frauenhaus in Brasilien mitbegründet. Es sind Frauen, die sich nicht einschüchtern lassen, die immer wieder unbequeme Themen ansprechen und auf Missstände aufmerksam machen. Es sind Frauen, für die Gleichberechtigung kein utopischer Wunsch ist, sondern ein Ziel, für das es sich zu kämpfen lohnt. Hier erzählen sie von sich: von ihren Zielen, ihrer Motivation, von ihrer ganz persönlichen Lebensgeschichte bis hin zu ihrer Arbeit an den Schaltstellen der großen Weltpolitik in den Vereinten Nationen.

Diversität in Kulturinstitutionen 2018-2020

Initiative Kulturelle Integration

Eckhard Priller, Malte Schrader, Gabriele Schulz & Olaf Zimmermann
Hrsg. von Olaf Zimmermann für die Initiative kulturelle Integration des Deutschen Kulturrates, Berlin, 2021.
104 Seiten, 12,80 €, ISBN 978-3-947308-34-7

Diversität in Kultureinrichtungen ist ein zentrales Thema. In diesem Band werden die Ergebnisse einer erstmaligen Befragung von bundesgeförderten Kultureinrichtungen und -institutionen zur Diversität in ihren Einrichtungen vorgestellt. Es geht darum, wie viele Frauen und Männer in den Einrichtungen arbeiten, wie die Altersstruktur der Beschäftigten aussieht, wie hoch der Anteil der Beschäftigten mit Migrationshintergrund ist und wie viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit einer Behinderung beschäftigt werden.

Weiter wird untersucht, wie divers das Publikum und das Programm sind. In abschließenden Handlungsempfehlungen wird aufgezeigt, was die Einrichtungen und was die Kulturpolitik leisten kann, um mehr Diversität zu ermöglichen.

Das Buch können Sie auch als PDF herunterladen: www.kulturrat.de/publikationen/diversitaet-in-kulturinstitutionen-2018-2020/

Kunsthistorikerinnen 1910 - 1980

Theorien, Methoden, Kritiken

K. Lee Chichester und Brigitte Sölch (Hrsg.).
Reimer Verlag, Quellentexte von Pionierinnen der Kunstgeschichte, Berlin, 2021.
438 Seiten, 29,95 € ISBN: 978-3-496-01636-6. Auch als E-Book (pdf) erhältlich (ISBN 978-3-496-03050-8)

Welche Theorien, Methoden und Kritiken haben die ersten Kunsthistorikerinnen entwickelt, und welche Sichtweisen und Deutungen trugen sie an die Kunst heran? Der Band geht diesen Fragen anhand von 24 Textauszügen – u. a. von Rosa Schapire, Gisèle Freund, Lotte Eisner und Lucia Moholy – nach und lädt zur Wiederentdeckung der frühen Vielfalt der Disziplin ein.

Die „Altmeister der Kunstgeschichte" und ihre Werke sind fester Bestandteil des universitären Studiums. Der Beitrag früher Kunsthistorikerinnen zur Entwicklung der Disziplin ist hingegen bis heute weitgehend unsichtbar. Welche neuen Sichtweisen auf die Kunst, welche Methoden und Fragestellungen entwickelten die ersten Kunsthistorikerinnen, die seit dem späten 19. Jahrhundert im deutschsprachigen Raum zum Studium zugelassen wurden? Welche Wirkungsfelder erschlossen sie sich, bevor der Nationalsozialismus vielen von ihnen eine Zäsur setzte, die nach 1945 nur langsam überwunden werden konnte?
In dem Band werden 24 Texte vorgestellt, die zwischen 1910 bis 1980 entstanden sind. Expert*innen führen in die Entstehungszusammenhänge der Texte ein. So macht der Band Arbeiten früher Kunsthistorikerinnen wieder zugänglich und lädt dazu ein, die Vielfalt der Disziplin neu zu entdecken.

Die Herausgeberinnen
K. Lee Chichester ist Kunsthistorikerin und freie Kuratorin in Berlin mit Schwerpunkt Kunst und Wissenschaft der Frühen Neuzeit sowie des 19./20. Jahrhunderts. Brigitte Sölch ist Professorin für Architektur­ und Designgeschichte/Architekturtheorie an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart mit Schwerpunkt auf politischer Ideengeschichte sowie Architektur­ und Problemgeschichte des Öffentlichen aus historisch und kulturell vergleichenden Perspektiven.

Die Autor*innen
Leonie Beiersdorf, Karlsruhe; Irene Below, Werther; Gerda Breuer, Aachen; Matthias Bruhn, Karlsruhe; K. Lee Chichester, Berlin; Brenda Danilowitz, Bethany/CT; Burcu Dogramaci, München; Nikola Doll, Bern; Annette Dorgerloh, Berlin; Mechthild Fend, London; Beate Fricke, Bern; Joachim Gierlichs, Berlin; Laura Goldenbaum, Berlin; Christine Göttler, Bern; Anna Grasskamp, Hongkong; Henrike Haug, Köln; Godehard Janzing, Marburg; Luise Mahler, New York; Barbara Paul, Oldenburg; Brigitte Sölch, Stuttgart; Miriam Szwast, Köln; Stefan Trinks, Frankfurt a. M.; Jo Ziebritzki, Heidelberg.

Information: www.reimer-mann-verlag.de/controller.php?cmd=detail&titelnummer=101636&verlag=4

Bevormundete Staatsbürgerinnen

Die "radikale Frauenbewegung im Deutschen Kaiserreich

Anne-Laure Briatte, Campus Verlag, 2020, 490 Seiten, 49,00 €, ISBN: 9783593508276

Am 19. Januar 1919 konnten Frauen erstmals auf nationaler Ebene in Deutschland das Wahlrecht ausüben. Nach heftig geführten Auseinandersetzungen war damit ein wichtiges Ziel des »radikalen« Flügels der Frauenbewegung des Deutschen Kaiserreichs erreicht. Anne-Laure Briatte zeichnet die bislang vernachlässigte Geschichte dieses Zweiges der deutschen Frauenbewegung nach, der sich um die Hauptakteurinnen Minna Cauer, Anita Augspurg und Lida Gustava Heymann gruppierte. Ihre Analyse der Kämpfe der »linken« Frauenrechtlerinnen, ihrer Erfolge und ihres Scheiterns schließt eine große Lücke in der Erforschung der deutschen Frauenbewegung

DDR-Frauen nach der Wende

Im mutigen Einsatz für die Rechte von Frauen und für bessere Lebensverhältnisse

Monika Herrmann, Verlag: Books on Demand, 2020, 7,99 Euro, ISBN: 978-3-7504-95517 und unter www.bod.de/buchshop/ddr-frauen-nach-der-wende zu beziehen, E-Book: 3,49 Euro

Diese Dokumentation vermittelt einen Einblick in die veränderte Lebensrealität ostdeutscher Frauen nach der politischen Wende in den 1990er Jahren. Arbeitslosigkeit, wachsende soziale Unsicherheit, Verschlechterungen im Hinblick auf die Vereinbarkeit von Familie und Beruf und die Debatte um den Paragraphen 218 bestimmten die frauenpolitischen Diskussionen in den neuen Bundesländern, von denen Monika Herrmann in diesem Buch berichtet. Im Rahmen ihrer Arbeit bei der Friedrich-Ebert-Stiftung war sie in den 90er Jahren für die Organisation von Veranstaltungen zuständig, die sich hauptsächlich an ostdeutsche Frauen richteten. Die Autorin lässt die Betroffenen an vielen Stellen selbst zu Wort kommen und zeigt auf, wie engagiert und kämpferisch sich die Ostfrauen gegen den Abbau ihrer Rechte im Prozess der Wiedervereinigung zur Wehr setzten.

Archéologie du genre.

Construction sociale des identités et culture matérielle

Université des Femmes, Collection Pensées féministes, Brüssel, 2020, 213 Seiten, ISBN : 2-87288-059-3

L’archéologie du genre, bien présente dans la recherche anglophone depuis plus de quarante ans, semble avoir enfin trouvé, depuis quelques années, un terrain fertile dans le monde francophone. Cette archéologie, qui étudie la construction sociale des identités au moyen de la culture matérielle, vise à développer notre conscience critique des structures normatives de genre propres à notre société occidentale moderne et, surtout, à identifier leur influence sur notre interprétation du passé. En octobre 2019, une journée d’étude intitulée Genre et archéologie. Rapports sociaux de sexe dans les sociétés anciennes, organisée par Isabelle Algrain avec le soutien du CReA-Patrimoine et de l’Université des Femmes, avait réuni une partie des auteures de ce volume. Avec le renfort d’autres chercheuses pour les périodes médiévales, cet ouvrage rassemble des contributions qui ont pour objectif, d’une part, de mettre en avant l’influence de ces structures normatives à la fois sur la théorie et la pratique archéologiques et, d’autre part, de proposer une nouvelles approche dans l’interprétation des preuves matérielles et biologiques des cultures passées.
 
(crea.centresphisoc.ulb.be/fr/publication/archeologie-du-genre-construction-sociale-des-identites-et-culture-materielle)

Handbuch Interdisziplinäre Geschlechterforschung

Kortendiek, Beate, Riegraf, Birgit, Sabisch, Katja (Hrsg.), VS Verlag für Sozialwissenschaften, 2019, 1566 Seiten, 149,99 €, ISBN 978-3-658-12495-3

Das Handbuch bietet einen systematischen Überblick über den Stand der Geschlechterforschung. Disziplinäre und interdisziplinäre Zugänge werden verknüpft und vielfältige Sichtweisen auf das Forschungsfeld eröffnet. Die Beiträge der Geschlechterforscher_innen aus unterschiedlichen Fachdisziplinen spannen die Breite des Forschungs- und Wissenschaftsfeldes auf. Hierdurch werden die Debatten, Analysen und Entwicklungen der deutschsprachigen und internationalen Geschlechterforschung deutlich.
Das Handbuch Interdisziplinäre Geschlechterforschung ist in sieben Schwerpunkte gegliedert und besonders in Lehre und Forschung einsetzbar.
Herausgegeben von
Dr. Beate Kortendiek ist Leiterin der Koordinations- und Forschungsstelle des Netzwerks Frauen- und Geschlechterforschung NRW an der Universität Duisburg-Essen.Dr. Birgit Riegraf ist Professorin für Allgemeine Soziologie an der Universität Paderborn.Dr. Katja Sabisch ist Professorin für Gender Studies an der Universität Bochum.Aufsatz über Mentoring von Prof. Dr. Anne Schlüter:
Er geht der Frage nach: Mentoring: Instrument einer gendergerechten akademischen Personalentwicklung?
 S.1023-1032.

WANDELMUTter

Neue Chancen in der Lebensmitte - digital, finanziell und selbstständig

Babette Frommeyer & Cornelia Sengpiel, Verlag: tredition, 2017, 256 Seiten, 16,99 €, ISBN: 978-3-7439-6597-3

Dieses Buch wendet sich an Frauen mit dem Wunsch nach Veränderung. Es ist erfrischend anders - denn es vereint drei bisher noch nie kombinierte Ansätze, um die Leserinnen ganz konkret in ihrer Suche nach Antworten zu unterstützen. Es...

  • analysiert, wie viele der heutigen Frauen geprägt wurden, mit welchen Folgen – und Chancen.
  • inspiriert und gibt einen Einblick in aktuelle Themen, denen Frauen oft zurückhaltend gegenüberstehen: Digitalisierung, Finanzen, Selbständigkeit.
  • begleitet mit einem Workbook die Leserin in der individuellen Weiterentwicklung ihres Lebensmodells, ihrem beruflichen wie persönlichen "Sowohl-als-auch".

Liebe Ijeawele

Wie unsere Töchter selbstbestimmte Frauen werden

Mit fünfzehn Vorschlägen für eine feministische Erziehung wirft die Bestseller-Autorin Chimamanda Ngozi Adichie so einfache wie wichtige Fragen auf und spannt den Bogen zwischen zwei Generationen von Frauen.
Chimamanda Ngozi Adichie, Feministin und Autorin des preisgekrönten Weltbestsellers ›Americanah‹, hat einen Brief an ihre Freundin Ijeawele geschrieben, die gerade ein Mädchen zur Welt gebracht hat. Ijeawele möchte ihre Tochter zu einer selbstbestimmten Frau erziehen, frei von überholten Rollenbildern und Vorurteilen. Alles selbstverständlich, aber wie gelingt das konkret?
Mit ihrem Manifest ›Liebe Ijeawele. Wie unsere Töchter selbstbestimmte Frauen werden‹ zeigt Chimamanda Adichie, dass Feminismus kein Reizwort ist, sondern eine Selbstverständlichkeit. Mit fünfzehn simplen Vorschlägen für eine feministische Erziehung öffnet sie auch den Blick auf die eigene Kindheit und Jugend. Die junge nigerianische Bestseller-Autorin steht für einen Feminismus, mit dem sich alle identifizieren können. Ein Buch für Eltern und Töchter.
We should all be feminists!

Farben des Lebens:

Ulrike Detmers - gelebtes Plädoyer für eine Allianz von Bildung, Wirtschaft und Familie

Anne Kitsch, Aisthesis Verlag, 2016, 144 Seiten, 19,80 €, ISBN 978-3849812003

Die Familienunternehmerin und Professorin Ulrike Detmers ist eine außergewöhnliche Persönlichkeit: Sie hat Visionen und Mut, sorgt mit einem höchst innovativen Marketingkonzept für die Alleinstellung des mittelständischen Unternehmens Mestemacher, ist eine umtriebige Netzwerkerin und sie kämpft neben alldem überaus wirkungsvoll für die Gleichstellung von Mann und Frau und für Arbeitsverhältnisse, die es ermöglichen, Familie und Beruf zu verbinden. In ihrem Tun und Machen steckt eine faszinierende Gleichzeitigkeit, stets ist sie absprungbereit zur nächsten Aktion. Die Autorin Anne Kitsch bleibt ihr auf den Fersen: gesucht, gefunden und gemeinsam kurz innegehalten für diese Biografie, die alle Facetten von Ulrike Detmers beleuchtet: Ehefrau, Mutter, Unternehmerin, Hochschullehrerin, Mäzenin und Stifterin so wichtiger Preise wie dem der ›Managerin des Jahres‹. Ein Leben voller Farben und Schattierungen – gleichermaßen der Bildung, der Wirtschaft und der Familie gewidmet.

Gender and Language Learning

Research and Practice

Daniela Elsner/Viviane Lohe, narr Studienbücher, 2016, S. 240, 24,99€, ISBN 978-3-8233-6988-2

Although Gender Studies have found their way into most domains of academic research and teaching, they are not directly in the spotlight of foreign language teaching pedagogy and research. However, teachers are confronted with gender issues in the language classroom everyday. By the use of language alone, they construct or deconstruct gender roles with the choice of topics they shape gender identities in the classroom and their ways of approaching pupils clearly mirrors their gender sensitivity. The book "Gender and Language Learning" aims at raising awareness towards gender issues in different areas of foreign language teaching and learning. The primary objective of the book is to spark university students', trainee teachers' and in-service teachers' analysis and reflection of gender relations in the foreign language learning and teaching section.

Karriereführer für Naturwissenschaftlerinnen

Erfolgreich im Berufsleben

Karin Bodewitz (Autor), Andrea Hauk (Autor), Philipp Gramlich (Autor) ab 29,90 €, ISBN 978-3-5276-8782-4

In Deutschland schließen inzwischen ebenso viele Frauen wie Männer ein naturwissenschaftliches Studium ab. Welche Karrieremöglichkeiten stehen ihnen offen? Wie begegnen sie der sehr realen Gefahr der Altersarmut durch Stipendien und befristete Anstellung? Und wie schaffen sie es, Familie und Beruf miteinander zu vereinbaren? Karin Bodewits, Andrea Hauk und Philipp Gramlich zeigen in diesem etwas anderen Karriereführer, wie Naturwissenschaftlerinnen die Widrigkeiten des Berufseinstiegs meistern und schon während des Studiums die Weichen richtig stellen können, um im Berufsleben zu bestehen. Die Autoren schöpfen dabei nicht nur aus ihren persönlichen Erfahrungen mit der Arbeitswelt, sondern lassen zahlreiche Wissenschaftlerinnen zu Wort kommen, die ihre mehr oder weniger geradlinigen Karrierewege schildern. Frauen aber auch Männer finden hier viele wertvolle Karrieretipps, von Alternativen zur klassischen Forscherkarriere über die richtige Bewerbung, Aufstiegsmöglichkeiten und beruflichen Wechsel bis zum Wiedereinstieg nach einer Familienpause. Sein lockerer und humorvoller Stil macht das Buch zu einem sympathischen Begleiter durch das Berufsleben, den man beziehungsweise frau nicht mehr missen möchte!

Frauenkalender der Vernetzungsstelle

Vernetzungsstelle für Gleichberechtigung, Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte, Hannover, 2015, Aufstellkalender im CD-Format, 2,80€

Der beliebte Frauenkalender der Vernetzungsstelle liegt für 2015 vor. Es wird die Lebenswelt von zwölf ganz unterschiedlichen Frauen vorgestellt. Interessante Zahlen und Fakten, Link- oder Lesetipps wurden aufgenommen, die neugierig oder nachdenklich machen, die auch in der frauenpolitischen Diskussion hilfreich sein können. Alleinerziehend, bürgerschaftlich engagiert, im Sport, bei uns in einer neuen Heimat, im Internet, in der Politik, in Haft. Das sind einige der Lebenssituationen, die im Kalender zum Thema gemacht werden.
Die Vorderseite des Aufstellkalenders für den Schreibtisch ist mit 12 Frauenportraits oder Fotos zum Thema ansprechend und anspruchsvoll gestaltet. Das Kalendarium enthält neben den gesetzlichen Feiertagen auch frauenpolitisch bedeutsame Tage.

Weitere Informationen und den Bestellbogen finden Siehier.

Rewriting Academia

The Development of the Anglicist Women’s and Gender Studies of Continental Europe, Frankfurt am Main, Berlin, Bern, Bruxelles, New York, Oxford, Wien, 2015. 442 pp. ISBN 978-3-631-66985-3 hb. (Hardcover) SFR 90.00 / €* 79.95 / €** 82.20 / € 74.70 / £ 60.00 / US$ 97.95

From a historical perspective, the full academic establishment of Women’s and Gender Studies is a radical and far-reaching innovation. Decisiveimpulses have come from the United States, the European unification and globalization. European Women’s and Gender Studies are thereforeintimately linked to the English language and Anglophone cultures, as the near untranslatability of «gender» shows. In this volume 25 expertspresent surveys for their countries with a historical and European contextualization and offer fundamental insights not only for English Studiesbut also various other disciplines.

Marie Munk (1885-1978): Leben und Werk

Oda Cordes, Böhlau Köln Verlag, 2015, S. 987, 110 €, ISBN 978-3-412-22455-4

Marie Munk, eine der ersten Juristinnen Deutschlands, war wegweisend für die Selbstbestimmung der Frau im Eherecht und für die Zugewinngemeinschaft im heutigen Ehegüterrecht. Zudem trat sie für ein gemeinsames Sorgerecht der Kinder nicht miteinander verheirateter Eltern bereits in Weimarer Zeit ein. Nach ihrer Emigration in die USA profilierte sie ihr juristisches Werk in der amerikanischen Uniform Law Bewegung, in der Justizausbildungs- und Gerichtsstrukturreform. Das Buch beschreibt Leben und Werk der Marie Munk und arbeitet sie als Wegbereiterin einer Diversität in der Wissenschaft heraus.Vorab:Warum interessiert Marie Munk?

Sie war eine der ersten preußischen Juristinnen (Promotion 1911), Mitbegründerin des Dt. Juristinnen Vereins 1914, des Dt. Akademikerinnenbundes 1926 und Gründerin des BPW (Business and Professional Women) 1931!

Oda Cordes legt in ihrem Buch keine einfache Biographie über Marie Munk vor, sondern es ist eine rechtshistorische, vergleichende Arbeit. Den Schwerpunkt ihrer Ausführungen hat sie auf den Einfluss gelegt, den vor allem die Publikationen Marie Munks auf die rechtspolitischen Entwicklungen in allen Bereichen des Familienrechts sowohl in Deutschland wie auch in den USA hatten.

Neben den biographischen Daten geht sie umfänglich auf die Inhalte der vielzähligen Publikationen von Marie Munk ein. Dabei spielt auch der Austausch von Gedanken, den Marie Munk schon im Entstehungsprozess ihrer Veröffentlichungen vor allem mit anderen Juristinnen und Juristen in Deutschland und den USA pflegte.

Oda Cordes stellt zuerst einmal den Bildungs- und Werdegang von Marie Munk im Kontext ihrer Familie und der Zeit dar, wobei eine frühentwickelte starke Persönlichkeit mit ausgeprägten analytischen, intellektuellen Fähigkeiten deutlich wird. Ihr Elternhaus entsprach nicht dem bürgerlichen Durchschnitt jener Zeit. Der Vater, ein Jurist, entstammte einer christianisierten jüdischen Berliner Familie. Er war - entsprechend jüdischer Tradition - für eine gute Ausbildung der Töchter offen. Die Mutter, aus Pommern stammend, machte vor der Ehe eine Ausbildung zur Restauratorin, was für die 70er Jahre des 19. Jahrhunderts für eine Frau unüblich war. Es bestand also von keiner Elternseite ein Vorbehalt gegen die Bildung der beiden Töchter, von denen die ältere, Gertrud (geb. 1880), Künstlerin wurde. Die jüngere, Marie (geb. 1885), machte nach dem Besuch der höheren Töchterschule eine nach eigenen Aussagen mäßig erfolgreiche Ausbildung als Kindergärtnerin, wofür ihr die manuellen Fähigkeiten beim Basteln fehlten. Eine anschließende Tätigkeit in sozialer Hilfsarbeit, die ihr zwar viele Einblicke in soziale Missstände gab, machte ihr noch deutlicher, dass das nicht ihr Weg sein konnte. Über Vorbereitungskurse für Mädchen konnte sie 1907 das Abitur an einem Jungengymnasium machen und Jura, wie ihr Vater studieren. Der ältere Bruder, Ernst (geb. 1883), auch Jurist, fiel im ersten Weltkrieg.

Marie Munk war eine der ersten Jurastudentinnen in Preußen, das ja bekanntlich als letztes der deutschen Länder erst 1908 Frauen allgemein zum Studium zuließ. Vorher bedurfte es einer ministeriellen Sondergenehmigung, um als Frau studieren zu können. Ein juristisches Staatsexamen oder gar ein zweites Staatsexamen, was zum Richterberuf berechtigt hätte, war für Frauen in Preußen erst in der Weimarer Republik möglich. So schloss Marie Munk ihr Jurastudium 1911 mit einer Dissertation ab. Ihre beruflichen Möglichkeiten waren aber sehr eingeschränkt, sowohl als Frau als auch als Juristin.

Ihre erste Ausbildung in einem Sozialberuf hatte ihr Augenmerk schon früh auf Familienprobleme geleitet. So verschrieb sie sich zeitlebens dem gesamten Bereich des Familienrechts, also auch dem Eherecht, dem Erbschaftsrecht, dem Ehegüterrecht, dem Scheidungs- und Scheidungsfolgenrecht sowie dem Nichtehelichenrecht. Sehr intellektuell ausgerichtet, entschied sie sich schon früh gegen eine eigene Familie, da sie nicht sah, wie sie ihre wissenschaftlichen Interessen in Einklang mit Familienpflichten bringen könnte. – Ihre Mutter hatte ja ihre eigenen beruflichen Träume mit der Familiengründung an den Nagel gehängt.

Da ihr als Frau, der Zeit entsprechend, der normale Berufsweg einer Juristin verwehrt war, prägte ihren beruflichen Werdegang eine prekäre Beschäftigung nach der anderen, wie man heute sagen würde. Ohne die finanzielle Unterstützung ihrer Familie im Hintergrund, wäre ihre wissenschaftliche Tätigkeit kaum denkbar gewesen. Als sie endlich mit mehr als 40 Jahren und wie Oda Cordes ausführlich darstellt, nur mit Hilfe ihrer guten Beziehungen als Richterin Fuß fassen konnte und erstmals ein festes Einkommen besaß, war dies nur von kurzer Dauer, da mit der Machtergreifung Hitlers alle Frauen aus den juristischen Berufen entfernt wurden. Bei Marie Munk spielte dann auch noch zusätzlich ihre jüdische Abstammung eine negative Rolle, so dass sie 1936 in die USA emigrierte, die sie 1933/34 bereits intensiv auf einer Studienreise kennengelernt hatte.

Auch dort waren ihre Lebensumstände meist prekär. Erst deutlich nach dem 2. Weltkrieg (1956) konnte sie von der Berliner Justizverwaltung eine Rente als Oberregierungsrätin rückwirkend seit ihrer Entfernung aus dem staatlichen Dienst erstreiten, was sie im Alter von 70 Jahren erstmals in ihrem Leben von Finanzsorgen entlastete. Oda Cordes zeigt sehr ausführlich, wie mühsam dieser Weg zur Rente für Opfer des Nationalsozialismus wie Marie Munk war. Dies galt aber auch für viele ähnlich gelagerte Fälle.

Nach dem Krieg wurde ihr die Rückkehr in den deutschen Justizdienst angeboten und Ende 1949 noch einmal durch einen Bekannten aus der Weimarer Republik konkret eine Stelle, obwohl schon im Rentenalter, im Bundesjustizministerium in Bonn mit der Aufgabe, ein neues Familienrecht mitzugestalten. Sie lehnte aber ab, da sie hierfür ihre amerikanische Staatsbürgerschaft hätte aufgeben müssen.

Oda Cordes geht immer wieder auf die Netzwerke ein, die sich Marie Munk geschaffen hatte und die ihr Überleben in schwierigen Zeiten erleichterten. Eine besondere Rolle spielte für sie in ihrer frühen Zeit der von ihr 1914 mitgegründete Deutsche Juristinnen Verein, der Vorläufer des heutigen Deutschen Juristinnen Bundes, über den sie Mitglied im Bund Deutscher Frauenvereine war. Bei diesem leitete sie die Kommission zur Reform des Familienrechts, das große Thema ihres Lebens. Hierdurch wurde es ihr auch möglich auf dem 33. Juristentag 1924 in Heidelberg ihre Vorstellungen einer großen Fachöffentlichkeit zur Kenntnis zu bringen und dadurch weitere persönliche Kontakte auch in die männliche Juristenwelt zu knüpfen.

In ihrem späteren Leben, vor allem nach der Emigration in die USA, war für sie der BPW (Business und Professional Women), dessen deutschen Zweig sie 1931 gegründet hatte, besonders hilfreich. Über diesen hatte sie schon 1933 ihre erste Amerika-Reise organisieren können. In späteren Jahren konnte sie durch Vermittlung des amerikanischen BPW in großem Umfang ihren Lebensunterhalt sichern, sei es durch Vorträge oder aber durch Kontakte, die sie in Jobs weitervermittelten.

Durch ihre dortigen Jobs kam sie noch intensiver mit sozialen Fragen in Berührung als vorher schon in Deutschland. In ihren in Amerika entstandenen Manuskripten kam ein intensiver sozialwissenschaftlicher Ansatz in ihre juristische Argumentation. Das zeigt sich z.B. in ihren Manuskripten zur Resozialisierung im Strafvollzug und zwar sowohl der Resozialisierung des erwachsenen Straftäters als auch der Forderung nach Strafaussetzung für Jugendliche, die erst in den Gefängnissen zu Verbrechern würden. Auch dies waren Ansätze, mit denen sie ihrer Zeit weit voraus war.

Sie sprach auch immer wieder die starke Zersplitterung des Familienrechts in den USA als unglücklich an. Nicht nur dass jeder Bundesstaat sein eigenes Familienrecht hatte, sondern auch die Rechtssystematik variierte stark von Staat zu Staat, je nachdem ob der Staat als Folge seiner Gründungsgeschichte unter dem Einfluss des britischen oder des französischen Rechts stand.

Eine Vielzahl ihrer umfangreichen Abhandlungen, die sie in den USA verfasste, wurden aber nicht veröffentlicht, wie Oda Cordes nachweist. Durch ihren regen Gedankenaustausch mit anderen Wissenschaftlern in den USA fanden ihre konstruktiven Gedankengänge trotzdem auch Eingang in die amerikanische juristische Diskussion.

Oda Cordes stellt in ihrem Buch vor allem auf den Einfluss ab, den die zahlreichen schriftlichen Ausführungen von Marie Munk auf die juristischen Diskussionen im gesamten Familienrecht von etwa 1920 bis in die Jetztzeit hatten. Sie war in allen Bereichen mit ihren Ansichten weit ihrer Zeit voraus. Als Beispiel sei ihre argumentativ fundierte Ablehnung des Schuldprinzips im Ehescheidungsrecht genannt oder auch Fragen der Zugewinngemeinschaft und der Gütertrennung im Eherecht.

Für ihren anhaltenden Einfluss spielte die gute Vernetzung in die juristische Fachwelt eine herausragende Rolle. Auch ihre nicht veröffentlichten Werke hatte sie im Entstehungsprozess mit Fachkollegen diskutiert, wie Oda Cordes darlegt. Diese übernahmen Marie Munks Gedankengänge nicht selten in ihre eigenen, später veröffentlichten Werke.

Dass Marie Munks Name heute weitgehend vergessen ist, hängt auch damit zusammen, dass sie nach dem 2. Weltkrieg nur zu wenigen Studienreisen nach Deutschland und Europa zurückkehrte. Sie war nicht, wie andere Frauen der Weimarer Zeit, z.B. Marie-Elisabeth Lüders, Elisabeth Selbert oder Elisabeth Schwarzhaupt im Prozess des Demokratieaufbaus in Deutschland involviert. Auch waren ihre Kontakte zu Juristen aus der Weimarer Republik vor allem auf Berlin konzentriert gewesen, das in der Bonner Republik keine führende Rolle mehr spielte und nicht wenige ihrer Kontakte gingen zu Juristen, die sich in der sowjetischen Besatzungszone und dann in der DDR weiter betätigten.

Die 750 Seiten lange Arbeit ist durch ihre starke Verquickung von Textpassagen aus Marie Munks Manuskripten mit anderen zeitgenössischen Strömungen nicht flüssig zu lesen. Oft sind diese wörtlichen Textpassagen – meist auf Englisch – aber nur zur weiteren Untermauerung des Denkansatzes von Marie Munk herangezogen. Diese Texte, wenn sie denn überhaupt zur Demonstration herangezogen werden sollen, wären besser in den Fußnoten aufgehoben, die an sich schon sehr umfangreich sind. Etwas mehr Stringenz in der Gliederung wäre für die Adaption der Arbeit durch den Leser ebenfalls von Vorteil. So besteht die Gefahr, dass das sehr informative aber auch sehr teure Buch (€ 110,--) etwas für die Universitätsbibliotheken ist, falls diese es sich überhaupt leisten können, aber weniger für ein breites an der Rolle von Frauen in Wissenschaft und Gesellschaft im Allgemeinen interessiertes Publikum.

Es ist jedoch das uneingeschränkte Verdienst von Oda Cordes, das gesamte Lebenswerk von Marie Munk bibliographisch erfasst zu haben. Sie stellt zudem eine Vielzahl der Manuskripte der Öffentlichkeit – auch online über den Verlag – zur Verfügung, die sie in den Archiven in Deutschland und den USA einsehen konnte. Das erleichtert weitere Arbeiten über das Schaffen von Marie Munk.

Sie hat Marie Munk als eine Frau wieder in unser Bewusstsein gebracht, die die Familiengesetzgebung in Deutschland durch ihren persönlichen Einsatz und ihre Publikationen maßgeblich mitgeprägt hat.

Dafür gebührt ihr Dank. Dr. Vera Gemmecke-Kaltefleiter, DAB Gruppe Kiel

Gender, Wissenschaftlichkeit und Ideologie

Argumente im Streit um Geschlechterverhältnisse

Regina Frey, Marc Gärtner, Manfred Köhnen, Sebastian Scheele, Erschienen in der Schriftenreihe des Gunda-Werner-Instituts, Band 9, Heinrich-Böll-Stiftung, 2014, S. 84, kostenlos, ISBN 978-3-8692-8113-1

Geschlechterthemen haben Konjunktur. Die neue Sexismus-Debatte, Quotenregelungen für Aufsichtsräte, die rechtliche Gleichbehandlung eingetragener Lebenspartnerschaften: Gesellschaftliche Geschlechterverhältnisse werden intensiv und kontrovers diskutiert. Zugleich ist ein deutlicher Gegenwind zu spüren, wenn es um Geschlechterforschung geht. Wer mit dem Begriff „Gender“ arbeitet, wird nicht selten mit dem Vorwurf einer prinzipiellen Unwissenschaftlichkeit konfrontiert. Den Gender Studies wird der Status einer Wissenschaft abgesprochen, Gender sei per se kein wissenschaftliches Konzept, sondern eine Ideologie. Der Vorwurf der Unwissenschaftlichkeit ist nicht neu. In Mainstream-Medien wie F.A.Z., Der Spiegel oder Focus wird Personen Raum gegeben, die diesen Generalverdacht verbreiten. Zuletzt entfachte Harald Martenstein im ZEIT-Magazin Anfang Juni mit "Schlecht – schlechter - Geschlecht" eine solche Debatte.

Die Publikation geht dem Vorwurf der Unwissenschaftlichkeit nach und gibt Argumente für eine Auseinandersetzungen an die Hand. Im Schlagwort „Genderismus“ zum Beispiel werden unterschiedlichste Sachverhalte aus Geschlechterforschung und Gleichstellungspolitik vermischt. Es werden mediale Entstehungsmythen des Begriffs Gender nachgezeichnet und Verzerrungen in der Darstellung des Genderdiskurses beleuchtet. Der Begriff „Gender-Ideologie“ wird unter die Lupe genommen: Er soll delegitimieren, wirft dabei aber Fragen auf, zu deren Beantwortung gerade die Gender Studies viel beitragen können. Es wird erläutert, welchem Wissenschaftsverständnis der Vorwurf der Unwissen-schaftlichkeit entspringt. Beispiele zeigen, wie sehr der Vorwurf der Unwissenschaftlichkeit auf einem Doppelstandard basiert und sich – ganz entgegen dem eigenen Anspruch auf Neutralität und Objektivität – als politisch motiviert erweist.

Die Broschüre kann kostenlos hier heruntergeladen werden.

Warum unsere Studenten so angepasst sind

Christiane Florin, Rowohlt Verlag, 2014, S. 80, 4,99€, ISBN 978-3-4996-1741-6

"Wohl wahr: In jeder Sonntagsrede wird die Bildung zum wichtigsten deutschen Rohstoff erklärt. Aber in den Hörsälen und Seminarräumen sieht die Welt doch ganz anders aus. Die ZEIT-Journalistin Christiane Florin beschreibt hier Debattier-Unlust, Stromlinienförmigkeit, permanenten Performancezwang und den Wunsch der Studenten nach eindeutigen Antworten. Sie entdeckt zwischen Professoren, Dozenten und Studenten eine Art Gleichgewicht des Schreckens: Wenn meine Fehler im Raum bleiben, verlassen auch deine nicht den Saal. Sie wirft mit diesem kleinen Büchlein provokant und mitreißend einen erstaunlichen Blick hinter die Kulissen des Uni-Alltags und beschreibt, was zwischen CreditPoints und PowerPoint-Präsentationen alles im Argen liegt und warum uns allen das nicht egal sein kann.

Ein lesenswerter Diskurs für alle die an Universitäten und Fachhochschulen lehren und lernen."

Maria von Welser

Handbuch zur Gleichstellungspolitik an Hochschulen

Von der Frauenförderung zum Diversity Management?

Nachauflage von Handbuch zur universitären Gleichstellungspolitik: Von der Frauenförderung zum Gendermanagement?

Eva Blome, Alexandra Erfmeier, Nina Gülcher, Sandra Smykalla, VS Verlag für Sozialwissenschaften, 2014, S. 483, 49,99€, ISBN 978-3-5311-7567-6

Gleichstellungspolitik an deutschen Hochschulen bewegt sich derzeit im Spannungsverhältnis von aktueller Geschlechterforschung und weitreichenden hochschulpolitischen Transformationen. Das Handbuch reflektiert vor diesem Hintergrund die zunehmende Komplexität gleichstellungspolitischer Arbeit an Hochschulen und trägt zu ihrer Professionalisierung bei. Der erste Teil des Handbuchs vermittelt theoretische Grundlagen. Im zweiten Teil werden gleichstellungspolitische Aufgabenfelder praxisnah vorgestellt und Handlungsmöglichkeiten für verschiedene gleichstellungspolitische Akteurinnen und Akteure - Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte, Hochschul- und Fachbereichsleitungen sowie Mitarbeitende im Hochschul- und Wissenschaftsmanagement - aufgezeigt.

Die Autorinnen sind ehemalige Dezentrale Frauenbeauftragte der Universität Göttingen. Dr. Eva Blome promovierte am Fachbereich Literaturwissenschaft der Universität Konstanz und ist heute Juniorprofessorin für Gender Studies am Institut für Deutsche Philologie der Universität Greifswald. Dr. rer.nat. Alexandra Erfmeier ist Biologin, arbeitet als wissenschaftliche Mitarbeiterin und Privatdozentin am Fachbereich Biologie der Universität Halle-Wittenberg. Nina Gülcher ist Literaturwissenschaftlerin, promoviert am Seminar für Deutsche Philologie der Universität Göttingen und ist Referentin für Gender Mainstreaming im Gleichstellungsbüro der gleichen Universität. Dr. Sandra Smykall ist Pädagogin und Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Fachhochschule Kiel im Bereich Hochschuldidaktik aus Gender- und Diversityperspektiven in Zusammenarbeit im dem Team von gleichstellung concret (Weiterbildung und Beratung an Hochschulen).

Geschlechterungleichheiten im Betrieb

Arbeit, Entlohnung und Gleichstellung in der Privatwirtschaft

Projektgruppe GiB, Erschienen in der Reihe Forschung aus der Hans-Böckler-Stiftung, Band 110, edition sigma, 2010, S. 564, 29,90€, ISBN 978-3-8360-8710-0

In diesem Buch wird systematisch untersucht, wie sich in privatwirtschaftlichen Betrieben in Deutschland die Situation von Frauen und Männern darstellt. Berufliche Segregation, geschlechtsspezifische Einkommensdifferenzen, Arbeitszeitdauer, Qualität der Arbeit, Repräsentanz in Führungspositionen sowie atypische und prekäre Beschäftigung - zu diesen Themenfeldern arbeiten die Autoren und Autorinnen den Forschungsstand umfassend auf und erweitern den Blick durch neue empirische Analysen. Dadurch entsteht ein facettenreiches Bild der Geschlechterverhältnisse auf der betrieblichen Ebene. Überdies wird die betriebliche Gleichstellungspolitik in die Vielfalt internationaler Politikansätze eingeordnet, und Aktivitäten zur betrieblichen Gleichstellungsförderung werden diskutiert.

Das Leben kommt immer dazwischen: Stationen einer Reise

Auma Obama wächst in Kenia auf, studiert in Heidelberg und Bayreuth, lebt 16 Jahre in Deutschland, später in England. Der Aufstieg ihres Bruders Barack führt sie mehrfach in die USA und zu gemeinsamen Reisen durch Kenia. Das Leben in gegensätzlichen Kulturen löst Gefühle der Entfremdung und Einsamkeit in ihr aus und lässt ein Bewusstsein für afrikanische Identität erwachen. Bald steht für sie fest: Die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen in ihrer Heimat ist der Schlüssel für eine bessere Zukunft.

Ein bewegend erzählter Bericht über Herkunft, Familie und den Mut, seine Ziele zu verfolgen.

Gender and the European Union

Johanna Kantola, Palgrave, 2010, S. 270, ab 33,36€, ISBN 978-0-2305-4233-4

Das vorliegende Buch stellt eine weitreichende und systematische Bewertung zur Entstehung des Genderbegriffs als wichtiges Thema innerhalb der EU dar. Zudem beleuchtet es den Einfluss des Begriffs auf ungleiche Geschlechterverhältnisse innerhalb der Grenzen der Vereinigung. Dabei bezieht es sich auf spezifisch geschlechtsbezogene Politik wie auch andere Politikbereiche, die die Genderthematik streifen.

Die Autorin ist Professorin im Bereich Gender Studies an der Fakultät für Philosophie, Geschichte, Kultur und Kunstgeschichte der Universität Helsinki. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen im Vergleich europäischer Modelle von Gleichstellungspolitik und Frauenbewegungen, feministischer Staatstheorie und Intersektionalität.

Die Neue Frauenbewegung in Deutschland

Abschied vom kleinen Unterschied. Eine Quellensammlung

Ilse Lenz (Hrsg.), VS-Verlag für Sozialwissenschaften, 2008, S. 1195, gebunden 49,90€, Taschenbuch 29,90€, ISBN 978-3-5311-4729-1

Die Neuen Frauenbewegungen haben Selbstbestimmung, Gleichheit, Zuwendung und einen neuen Eros gefordert und sie haben die Politik, Wirtschaft und Gesellschaft in Deutschland grundlegend verändert. Dabei haben sie sich auch selbst transformiert. Der Band dokumentiert ihre wichtigsten Quellen und stellt sie in ihrer Vielfalt und ihren Veränderungen vor. Auch die Reaktionen der Männerbewegung wurden aufgenommen. Der Band eröffnet einen einzigartigen Zugang zu den Kontroversen um Geschlecht und gesellschaftlichen Wandel in Deutschland seit 1968. Diese Texte sind weiterhin aktuell angesichts der Debatten um die Zukunft der Arbeit, der Familie und des Friedens vor Ort und auf globaler Ebene.

Der unverstellte Blick

Unsere Mütter (aus)gezeichnet durch die Zeit 1938 bis 1958

Marlene Zinken (Hrsg.), Erschienen in der Reihe Schriften aus dem Haus der FrauenGeschichte, Budrich-Verlag, 2007, S. 229, 19,90€, ISBN 978-3-8664-9190-8

Geschichte in Biografien - Biografien der Mütter erzählt von den Töchtern: Die vielschichtigen Erinnerungsberichte beweisen in aller Deutlichkeit, dass sich Geschichte aus der Sicht von Frauen auf eine neue Weise darstellt. Andere Prioritäten bestimmen die Betrachtungsweise. Unbeachtete Schwerpunkte bekommen Gewicht. Hoffnungen und Erwartungen für die Zukunft lassen sich davon ableiten.

Interkulturelle Kommunikation mit NLP

Einblick in fremde Welten

Gesa Krämer, Stephanie Quappe, Uni-Edition, 2006, S. 267, 29,90€, ISBN 978-3-9371-5143-4

Kontakte mit anderen Kulturen sind Teil unseres Alltags, doch oftmals stoßen wir beim Umgang mit Menschen anderer Kulturkreise auf kommunikative Hürden. „Interkulturelles Training mit NLP“ von Gesa Krämer und Stephanie Quappe bietet Ihnen konkrete Konzepte, mithilfe derer Sie sich im Dschungel fremder Sitten und Gebräuche besser zurechtfinden und kulturell bedingten Verständigungsproblemen entgegenwirken können. Die beiden Autorinnen entwickeln Formate und Beispiele entlang der logischen Ebenen von R. Dilts, um eine integrative und ganzheitliche Arbeit mit dem Fremden zu ermöglichen. Zahlreiche Übungen dienen dazu, einen Auslandsaufenthalt vorzubereiten, Unsicherheiten zu verringern und fremde Kultur sowohl vor Ort als auch im eigenen Land positiv erleben zu können.

Innovationen - Technikwelten, Frauenwelten

Chancen für einen geschlechtergerechten Wandel des Innovationssystems in Deutschland

Regina Buh (Hrsg.), Wostok Verlag, 2006, S. 176, 16,00€, ISBN 978-3-9329-1632-8

Die Entwicklung in ingenieurwissenschaftlichen Studien- und technischen Ausbildungsgängen zeigt, dass Technik für immer mehr junge Frauen attraktiv wird. Noch nie gab es so viele Studienanfängerinnen in den Ingenieurwissenschaften wie im Jahre 2004. Doch immer mehr Technikfrauen verlassen oder verlieren nach einiger Zeit ihren technischen Arbeitsplatz. Aus wirtschaftlichen und emanzipatorischen Gründen ist jedoch die nachhaltige Integration von Frauen in technischen Arbeitswelten unerlässlich. Nur mit den Kompetenzen, dem Wissen und den Fertigkeiten qualifizierter Technikerinnen und Ingenieurinnen ist die technische Vorrangstellung Deutschlands zu erhalten.

Die Autorinnen des Buches (Wissenschaftlerinnen, Gewerkschafterinnen, Unternehmerinnen) ziehen folgenden Schluss: Wenn man mehr Mädchen und Frauen für technische Berufe gewinnen und ihre erfolgreichen Karriereverläufe in diesen Bereichen sichern will, dann müssen Änderungen in den Rahmenbedingungen von Schule, Ausbildung und Studium stärker als bisher mit strukturellen und kulturellen Veränderungen der Arbeitswelt verknüpft werden. Um sicherzustellen, dass junge Frauen in ihren anvisierten Berufsfeldern gehalten werden, bedarf es zudem gesellschaftlicher, wirtschaftlicher und politischer Veränderungen, die schulische Techniksozialisation, technische Ausbildung und Berufstätigkeit als verzahnte Einheit betrachten.

Karriere und Kind

Erfahrungsberichte von Wissenschaftlerinnen

Nikola Biller-Andorno, Anna-Karina Jakovljevic, Katharina Landfester, Min Ae Lee-Kirsch (Hrsg.), Campus-Verlag, 2005, S. 308, 24,90€, ISBN 978-3-5933-7713-1

Karriere mit Kindern - was das für Frauen bedeutet, die sich im Wissenschaftsbetrieb behaupten, berichten hier Akademikerinnen aus verschiedenen Disziplinen und in unterschiedlichen Stadien ihres Werdegangs. Sie schildern, wie sie Beruf und Elternschaft verbinden, und lassen uns sowohl bittere als auch glückliche Momente in diesem Balanceakt miterleben. Die Beiträge skizzieren unterschiedliche Lebensmodelle, mit denen sich Frauen den besonderen Herausforderungen ihrer doppelten Beanspruchung stellen. Die Lektüre ist erhellend nicht nur für Frauen, die sich in einer ähnlichen Situation befinden, sondern auch für deren Partner und Familien und für alle, die mit Wissenschafts-, Bildungs- und Familienpolitik zu tun haben.

Weitere Informationen zum Thema finden Sie auf dem MentorinnenNetzwerk für Frauen in Naturwissenschaft und Technik.

wissenstransform

Wissensmanagement in gleichstellungsorientierten Netzwerken

Sylke Ernst, Jasmin Warwas, Edit Kirsch-Auwärter (Hrsg.) , LIT Verlag, 2005, S. 197, 19,90€, ISBN 978-3-8258-8553-3

Was hat Wissensmanagement mit Gleichstellungsarbeit zu tun? Dieser Frage gehen die Herausgeberinnen mit einer gelungenen Zusammenstellung von Beiträgen aus Wissenschaft und Praxis nach. Erstmals werden Aspekte des Wissensmanagements mit gleichstellungsorientierten Fragen und Herausforderungen kombiniert – die Leserin bekommt in Theoriebeiträgen, in Studienberichten und in Beschreibungen von Praxisbeispielen einen fundierten Überblick über die Themenbereiche Wissensmanagement, Lernen und Kommunikation in Netzwerken.

Das Besondere, Innovative an dieser Zusammenstellung ist der Gender-Blickwinkel auf diese Themen – diese neue Sicht auf Wissensmanagement ist ein innovativer Brückenschlag, der sowohl dem Wissensmanagement als auch der Gleichstellungsarbeit neue Facetten und Einsichten bringt. Die Lektüre der Beiträge lässt altbewährte Modelle und Ergebnisse der in die Jahre kommenden Wissensmanagement-Debatte zu neuer, gesellschaftspolitischer Relevanz und Aktualität erwachen.

Bildung in Deutschland 2016

Ein indikatorengestützter Bericht mit einer Analyse zu Bildung und Migration

Über wbv - Bildung in Deutschland sind alle Berichte seit 2006 digital verfügbar.Bildung in Deutschland 2016Autorengruppe Bildungsberichterstattung (Hg.)W. Bertelsmann Verlag, Bielefeld 2016, 364 Seiten kostenfreie digitale Ausgabe

Mit dem Thema „Bildung und Migration“ schließt sich ein Kreis: Zehn Jahre nach dem ersten Bericht „Bildung in Deutschland“ nimmt die Autorengruppe das Thema im Bericht 2016 erneut in den Blick. Seit 2006 haben sich die gesellschaftlichen Parameter deutlich verändert und auch die aktuelle Datenbasis bietet differenziertere Analysemöglichkeiten. Ein Ergebnis der Studie ist, dass die Bildungsbeteiligung in den Bevölkerungsgruppen mit nicht deutscher Herkunft gestiegen ist. Vor allem Kinder im Vorschulalter sowie 16- bis unter 30-Jährige nutzen vermehrt Bildungsangebote, erreichen jedoch häufig nur niedrigere Abschlüsse.

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