Anfang des Jahres 2011 wurde dieser neue Arbeitskreis (AK) im Auftrag des Geschäftsführenden Vorstandes des DAB gegründet. Die erste Sprecherin wurde Dipl. Pol. Erdmute Geitner. Die Mitarbeit in diesem AK steht jedem Mitglied des DAB offen. Interessierte und fachkompetente Gäste zu den einzelnen Themen sind sehr willkommen!
Grundlage der Arbeit des Arbeitskreises sind die folgenden werte- und zielorientierten Forderungen: Gleichberechtigung als Verfassungsziel für Frauen gesellschaftlich endlich auf allen Gebieten durchzusetzen, insbesondere im Arbeits- und Sozialrecht sowie in wirtschaftsrelevanten Zusammenhängen. Daraus ergibt sich das Engagement für soziale Gerechtigkeit und Sicherheit und der Wunsch nach Anerkennung der Gleichwertigkeit der Geschlechter, insbesondere der "Wissenschaftsfähigkeit" der Frauen.
Wir freuen uns über jeden Beitrag zu unserer Arbeit, sei es Teilnahme, das Zusenden von Arbeitspapieren, Dokumenten, Fakten, Informationshinweisen, etc.!
Gemeinsam mit 16 weiteren Forschungseinrichtungen arbeitet die Technische Universität Berlin im Rahmen des H2020 Projekts ACT - Communities of PrACTice for Accelerating Gender Equality and Institutional Change in Research and Innovation across Europe
Im Kontext dieses Forschungsprojektes, welches von Kathrin Rabsch, M.A. geleitet wird, soll der ASSET-Survey durchgeführt werden. Um den ASSET-Survey auf die spezifischen Kontexte und Bedarfe der Nutzergruppen abzustimmen, wurde um Unterstützung und Expertise gefragt.
Am 21. Februar 2019 wurde Erdmute Geitner, Sprecherin des DAB Arbeitskreises Frauen, Politik & Wirtschaft, in die Technische Universität Berlin einladen, um gemeinsam mit anderen ExpertInnen aus Österreich und Deutschland im Rahmen einer Fokusgruppe der Europäischen Union den ASSET-Fragebogen zu diskutieren und diesbezügliches Feedback zu geben. Ziel der Fokusgruppe ist es die Anwendbarkeit der Survey in diversen Kontexten sicherzustellen und gegebenenfalls existierende Lücken zu identifizieren.
Im Newsletter April machte der Beitrag des AK Frauen, Politik und Wirtschaft auf die laufende Diskussion zum Problem der Einschränkung der Arbeitswelt und der Schulschließungen und der daraus resultierenden Schieflage des Rollenbildes der Frauen, speziell der Mütter, durch die Corona-Maßnahmen aufmerksam. Nun möchte der AK näher über das Bündnis für Kinder und Jugend informieren. Denn das Wohlergehen der Kinder ist die Grundlage für alle Mütter, um sich selbst wohl zu fühlen und entsprechend gut auch in der Arbeitswelt zu funktionieren.
Das Bündnis für Kinder und Jugend stellt die Gesundheit und die Bedürfnisse von Kindern und (berufstätigen) Eltern in den Vordergrund dringend notwendiger Überlegungen zu kurz- bis mittelfristigen Bildungsreformen. Auch soll es um die Arbeitsbedingungen all derjenigen gehen, die sich um Kinder kümmern bzw. mit ihnen arbeiten, sowie um die damit verbundenen organisatorischen Probleme (Zeit- und Platz- bzw- Raummangel, Finanzierung, etc.).
Die Corona-Krise offenbarte in krasser Weise die negativen Auswirkungen eines rein normenbezogen konditionierten Schulwesens auf die soziale, physische und psychische Entwicklung der Kinder. Eine studienbasierte Zusammenfassung zur gesundheitlichen Situation der jüngeren Generation seit Corona finden Sie hier: https://buendniskinderjugend.de/studien/
Jetzt kollidieren ein nie dagewesener Personal- und Lehrermangel mit psychisch erschöpften bzw. belasteten Kindern, von denen viele Lernlücken haben und die sich aufgrund überhohen Medienkonsums auch sozial nicht wieder bzw. mehr in ein gewinnbringendes Lernklima einfügen können.
Unsere erste Veranstaltung macht die akuten Handlungsbedarfe an den Schulen und in der Bildungspolitik zum Thema: "Schüler und Schulen im Krisenmodus: Psyche, Bildungslücken,
Lehrermangel: Was muss sich im neuen Schuljahr dringend ändern!?"
Zeitlicher Rahmen: 13-17h am 16.6.23
Ort: Steglitzer ev. Matthäusgemeinde Schloßstraße 44D
Programm 16.06. Jugend & Schule in der Krise
Dr. Patricia Roncoroni, Sandra Reuse
AK Frauen, Politik und Wirtschaft
Mitinitiatorinnen Bündnis für Kinder und Jugend
Zwei Mitglieder des AK Frauen in Wirtschaft und Politik haben in diesem Frühjahr ein Bündnis mitbegründet, das bundesweit angelegt und offen ist für weitere Vernetzung.
Das "Bündnis Kinder und Jugend - JETZT" befasst sich mit der körperlichen und psychischen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen im Kontext unseres Bildungs- und Betreuungssystems.
Mitmachen können Eltern, Erzieher, Lehrer, Psychotherapeuten, Sporttrainer, Musiklehrer sowie alle Menschen, die mit Kindern leben, arbeiten und oder sich um sie kümmern.
Was das alles mit dem DAB zu tun hat, fragen Sie sich?
Nun, die Bedingungen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf waren nie wirklich rosig. Sie haben sich aber in den zurückliegenden Jahren, vor allem im Zusammenhang mit der Corona-Krise, den monatelangen Schul- und Kitaschließungen, dem Wegfall quasi aller Sport-, Musik- und Freizeitangebote für Heranwachsende, enorm verschlechtert. Der AK Frauen in Politik und Wirtschaft hat mit verschiedenen Beiträgen und auf seiner Jahrestagung im Herbst 2021 immer wieder darauf aufmerksam gemacht.
Jetzt leiden Kinder und Jugendliche unter Fettleibigkeit, Essstörungen, Depressionen, Angststörungen, sie trinken und rauchen deutlich mehr als vor der Pandemie und konsumieren insbesondere deutlich häufiger Cannabis und sonstige (illegale) Drogen sowie auch Medikamente. Die insgesamt signifikanten Verschlechterungen der physischen und vor allem auch psychischen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen haben wir in einem studienbasierten Papier zusammengefasst, das sich im Übrigen ausführlich auf einen zusammenfassenden Bericht der Bundesregierung zur Kindergesundheit nach Corona bezieht: https://buendniskinderjugend.de/papier-kindergesundheit/
Unter den Bedingungen eines historisch nie dagewesenen Lehrer- und Erziehermangels halten es die Bündnisgründerinnen (5 Mütter mit unterschiedlichen Professionen) für ausgeschlossen, dass die entstandenen Schäden ohne weiteres behebbar sind. Ein wichtiger Ausgangspunkt der Analyse und der daraus folgenden Forderungsansätze ist, dass die meisten Schulen schon lange mit zu vielen Aufgaben, die ihnen die Gesellschaft aufbürdet, überlastet sind. Die aktuellen, teils dramatischen Entwicklungen bei der Kinder- und Jugendgesundheit sowie die entstandenen Bildungslücken sind durch unserer massiv unterfinanziertes Bildungs- und Betreuungssystem nicht zu heilen: Was dazu führt und bereits geführt hat, dass insbesondere Mütter ihren Beruf aufgeben oder ihre Arbeitszeiten stark reduzieren, um ihre Kinder besser zu unterstützen und zu versorgen. Das geht beim Mittagessen los, das es in der Schule nicht gibt oder wofür in den zu kurzen Pausen die Zeit fehlt, geht weiter über Unterstützung bei der Einrichtung digitaler Tools (die nunmehr massiv, jedoch oft ohne pädagogisches Konzept und ohne Rücksicht darauf eingesetzt werden, wieviel Mehraufwand diese teilweise für die Eltern mit sich bringen), endet jedoch noch lange nicht beim Nachhilfeunterricht in Mathe, wo der Lehrer sechs Wochen gefehlt hat und dennoch alle Klassenarbeiten geschrieben werden müssen.
Zur Bewältigung der akuten Krise und zur Prävention dauerhafter schwerer Beeinträchtigungen bei Kindern und Jugendlichen durch sich verfestigende psychische und physische Belastungen braucht es daher ein kurzfristiges Umsteuern. Und auf lange Sicht durchdachte und kinder- wie familiengerechte Bildungsreformen, die die Vereinbarkeit von Familie und Beruf wieder ins Lot bringen.
Hier finden Sie unsere studienbasierte Analyse:
https://buendniskinderjugend.de/studien/
Hier finden Sie eine Kurzfassung:
Melden Sie sich bei Sandra Reuse oder Dr. Patricia Roncoroni, falls Sie unterstützen oder mitmachen wollen. Wir überlegen auch, zum Thema Bildungsreformen eine Arbeitsgruppe im DAB anzustoßen.
mail[at]buendniskinderjugend.de
Dr. Patricia Roncoroni, Sandra Reuse, Mitinitiatotinnen Bündnis für Kinder und Jugend
„Geschlechtergerechte Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik. Defizite und Handlungsansätze (sowie in und nach der Corona-Krise)“ – so lautete der Titel der Jahrestagung des AK Frauen, Politik und Gesellschaft im Jahr 2021 (1). Die hier vorgestellten Referatsthemen und Ideen, die in der anschließenden Diskussion mit Expertinnen entwickelt wurden, waren und sind brandaktuell. Am 27. März 2023 haben sich auch der Landesfrauenrat Berlin und das Landesbüro der Friedrich Ebert Stiftung der Probleme und Folgen der monatelangen Schul- und Kita-Schließungen für berufstätige Mütter angenommen (2). Unter dem Titel "Frauen und Kinder zuletzt!?“ – Aus Krise(n) lernen. Gute Politik für Berlins Frauen und Familien“ nach dem gleichnamigen Buch der Journalistin Sabine Rennefanz haben unter der Moderation von Shelly Kupferberg vom rbb.kultur u. a. Christine Kurmeyer vom Landesfrauenrat Berlin und zentrale Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte der Berliner Charitè, Gabriele Kämper, die Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte des Senats von Berlin und Berliner Bezirkspolitikerinnen zusammen mit der Autorin über die Lage der Frauen, ihrer Kinder und pflegebedürftigen Angehörigen diskutiert (3).
Dort wie auf unserer Tagung stand im Zentrum der Diskussion die Tatsache, dass durch die Corona-Maßnahmen vor allem die Frauen in ihrer Rolle als Mutter und Tochter ihrer über viele Generationen hinweg schwer erkämpften Emanzipation beraubt wurden, und zwar sowohl beruflich als auch privat. Durch die abrupte Schul- und Kitaschließung war die Grundlage für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf einfach hinweggefegt: Frauen sollten auf einmal wie selbstverständlich Care- und Erziehungsarbeit, Haushalt und Freizeitgestaltung für ihre Nächsten, i.e. Kinder und Eltern, und diese im Einklang mit Homeoffice und Homeschooling durchführen, - soweit sie aufgrund ihres kulturellen und finanziellen Backgrounds dazu überhaupt in der Lage waren, diese beiden „Homes“ mit entsprechendem IT-Equipment in ihren Alltag zu integrieren. Die Männer zogen sich als Partner da weitgehend raus und verschwanden hinter dem Computer. Diskussionen brachten da wenig, höchstens noch mehr Stress den überforderten Frauen und Müttern, und mitunter auch Leid durch Gewalt. Dies brachte Frauen an den Rand ihrer psychischen und physischen Leistungskraft und darum auch um ihre Gesundheit. Der Deutsche Ethikrat dankte Ihnen dies bloß mit einem lapidaren: „Dankeschön!“.
Und jetzt?
Die allgemeine physische Erschöpfung drückt sich heute im allgemeinen Krankheitsbild unserer Gesellschaft aus: Corona ist gebannt, aber Infekte lähmen die Gesellschaft. Insbesondere jene Bereiche, die sich mit Care- und Erziehungsarbeit beschäftigen, also dort, wo wieder mehrheitlich Frauen arbeiten: im Krankenhaus, in der Pflege, in der Schule und in Kitas. Auf diesen Mißstand haben bereits zwei Frauen aus dem AK zum Muttertag in einem Artikel vom 8. Mai 2022 aufmerksam gemacht (4).
Besonders aber litten und leiden die Kinder in unserer Republik immer noch unter den Folgen der Corona-Maßnahmen, wie im interministeriellen Arbeitsgruppenbericht zur Gesundheit der Kinder und Jugendlichen nach Corona endlich amtlich zur Kenntnis genommen wurde (5). Uns Müttern vom Arbeitskreis ist dies schon seit 2021, seitdem unsere Kinder nochmal weggesperrt worden waren, nur allzu gut bekannt. Aber sagen durfte man es damals nicht. Man galt als „Querdenker“ und damit als Staatsfeind, weil die Kinder als Pandemietreiber gebrandmarkt wurden. Dies wurde erst im Januar 2023 von offizieller Seite dementiert, weil die lange Schulschließung und das dauerhafte Wegsperren unserer Kinder nunmehr als medizinische Fehlentscheidung eingestuft wurde (6). Gabriele Kämper vom Berliner Senat kommentierte in der o.g. Veranstaltung die Corona-Maßnahmen als „inhuman“. Der Deutsche Ethikrat aber ging darüber hinweg und hatte weder ein „Dankeschön!“, noch ein „Verzeiht uns bitte!“ für unsere Kinder parat. Dabei hat man ihnen nicht nur durch den medizinisch völlig unnötig verlängerten Lockdown im Jahr 2021 die Gesundheit geraubt, sondern ihre Würde angetastet: Das Wohl der Kinder wurde gegen eine vermeintliche Gesundheitsgefährdung von über 80jährigen und Personen mit schweren Krankheiten aufgerechnet (6). Wie konnte es dazu kommen?
Sabine Rennefanz trifft mit ihrem Buch: „Frauen und Kinder zuletzt“ den Nagel auf den Kopf: Frauen, die sich mit Carearbeit und Erziehungsaufgaben, also um ihre Kinder und alten Eltern kümmern, sind nicht produktiv, Kinder noch weniger. Unsere Tagung zeigte es ebenfalls: Jedes mehr an Fürsorge- und Erziehungsarbeit bedeutet ein weniger an Verdienst und Rentenpunkten.
Die Situation erinnert mich an Erzählungen meiner Großmutter, Jahrgang 1903, die die Aufwertung der Mütter im 3. Reich immer für etwas ganz Wichtiges hielt, ohne das Nazi-Regime zu beschönigen: eisernes Mutterkreuz – sichtbar für die Gesellschaft - und Erziehungshilfe. Besonders letzteres empfand sie als eine Steigerung ihrer Lebensqualität. Keine staatlich gelenkte HJ-Krippe oder Kita, nein, es kam eine Betreuung und Erziehungshilfe ins Haus dank der Institution des sozialen Jahres für junge Frauen. Meine Mutter fand das als Kind großartig: auf fünf Kinder eine eigene Nanny mit Muße, Ideen und Spaß. Unser heutiger Schlüssel liegt bei acht Kindern. Und bei dem chronisch hohen Krankenstand und Personalmangel in den Kitas unterstreicht Rennefanz die berechtigte Sorge, die viele Eltern – vor allem Alleinerziehende - empfinden, wenn sie ihre Kinder solchen Einrichtungen überlassen müssen oder sollen, weil die Gesellschaft bzw. der Arbeitgeber es so verlangt.
Und jetzt sind die Kinder aus der Isolation während der Coronapandemie auch noch mit schweren gesundheitlichen Schäden hervorgegangen, die sie langfristig belasten werden, vor allem die Mädchen, die dazu noch besonders anfällig für Manipulationen KI gesteuerter Plattformen wie TikTok sind (7). Auf solche Zustände nehmen die in Wissenschaft und Forschung üblichen auf Werkverträgen und Drittmittel beruhenden Arbeitsverhältnisse keinerlei Rücksicht.
Der Deutsche Akademikerinnenbund wird sich wohl noch lange und intensiv mit diesem Thema beschäftigen müssen, denn das neoliberalistische Frauenbild à la Maggie Thatcher, wie Rennefanz treffend bemerkte, ist unlängst hinfällig, um diese Krise der emanzipierten Mütter zu bewältigen.
Anmerkungen:
1 – A. Zucco, Frauen in der akademischen Laufbahn, Konsens 2021, 19-21.bes.21. mit Ergänzungen der Diskussionsrunde der Tagung des AK Frauen, Politik und Wirtschaft. Das Datum der Tagung ist im Konsens fälschlicherweise mit dem 19. November 2021 wiedergegeben.
2 – Sabine Rennefanz, Frauen und Kinder zuletzt. Wie Krisen gesellschaftliche Gerechtigkeit herausfordern (Berlin 2022)
3 – Vgl. dazu die Sendung vom 16.4.23, 17h auf rbb.kultur https://www.rbb-online.de/rbbkultur/radio/programm/schema/sendungen/die_alltagsfeministinnen/archiv/20230416_1700.html.
4 - S. Reuse – P. Roncoroni, Über Solidarität und Scheinsolidarität – Ein Statement zum Muttertag aus feministischer Perspektive, 8.5.2022: https://www.nachdenkseiten.de/?p=83596
5 – s. hier im Newsletter den Beitrag von Sandra Reuse, Vereinbarkeit von Familie und Beruf zunehmend eingeschränkt - Gründung eines Bündnisses für Kinder und Jugend.
6 - Am 30.1.23 distanzierte sich der Gesundheitsminister Karl Lauterbach von Schulschließungen als zwingend erforderliche Maßnahme und bezeichnete am 10.2.23 im „Spiegel“ die Schulschließungen als „grauenvolle Zeit“ und „Fehler“. Am 8. Februar 2023 erschien der Abschlussbericht der interministeriellen Arbeitsgruppe der Bundesregierung "Gesundheitliche Auswirkungen auf Kinder und Jugendliche durch Corona", https://www.bundesgesundheitsministerium.de/fileadmin/Dateien/3_Downloads/K/Kindergesundheit/Abschlussbericht_IMA_Kindergesundheit.pdf; https://dserver.bundestag.de/btd/20/056/2005650.pdf. Vgl. auch das Paper des „Bündnis für Kinder und Jugend“ zitiert im Beitrag von S. Reuse hier im Newsletter.
7 - Vgl. dazu Ferdinand von Schirach, Die Würde des Menschen ist antastbar (München 2014 = 2017) 5-17.
8 – Hannah Knuth, TikTok und der Tod, in: Die Zeit, N.17, 20.April 2023, 21. Zum KI-Background von TikTok und Co. s. Gabrielle Chou, Die Uhr tickt für TikTok, in: Le monde diplomatique, 29, 04/2023, 5; dies., Chinas großer Sprung ins KI-Zeitalter, in: ebd., 4.
Unsere 1. Sprecherin des AK Frauen, Politik und Wirtschaft des DAB e.V.
Erdmute Geitner
ist völlig unerwartet am 14. Juni 2022 im Alter von 84 Jahren von uns gegangen.
Die studierte Politikwissenschaftlerin und erste Frauenbeauftragte am Otto-Suhr- Institut der Freien Universität Berlin war seit 2005 aktives Mitglied im DAB. 2007ließ sie die traditionsreiche „Berliner Gruppe“ als Regionalgruppe Berlin-Brandenburg zusammen mit vier weiteren Frauen wieder aufleben. Sie engagierte sich im Bundesvorstand in der Zeit von 2007-2013 als Beisitzerin und hat den DAB seit 2009 im Landesfrauenrat Berlin vertreten. Erdmute Geitner hatte in den vielen Jahren ihrer Mitgliedschaft immer mit besonderem Engagement die Zielsetzungen des DAB verfolgt, sowohl regional wie auch überregional.
Mit ihrer Leidenschaft für frauenpolitische Themen begeisterte Erdmute Geitner viele junge Frauen für den DAB und wirkte in diversen Strukturen zur Förderung und Unterstützung von Akademikerinnen mit. Unter ihrer Ägide wurden viele Themen diskutiert, Kontakte geknüpft und Öffentlichkeitsarbeit betrieben. Netzwerken war ihre Leidenschaft. Daraus resultierte auch die Gründung des Arbeitskreises Frauen, Politik und Wirtschaft im August 2010, dem sie ihre ganze Aufmerksamkeit widmete. Ihr unermüdliches Engagement für den Kampf um die Gleichstellung der Frauen entspross dem fordernden Impetus der Frauenbewegung der 60er Jahre.
Wir Frauen vom AK danken ihr dafür und trauern um eine tatkräftige Mitstreiterin des DAB.
Prof. Dr. Patricia Graf, Prof. Dr. Renate Nestvogel, Dr. Patricia Roncoroni, Sandra Reuse
Nachricht vom 01.07.2022
Die Traueranzeige ist am 9. Juli 2022 in der Berliner Zeitung erschienen (PDF)
Von Sandra Reuse und Dr. Patricia Roncoroni (AK Frauen in Wirtschaft und Politik)
Ein Artikel, der sich rückblickend auf die Zeit der Corona-Krise fragt, wie solidarisch eigentlich mit denjenigen umgegangen wurde, die sich um Schutzbedürftige, also insbesondere Kinder, Kranke oder Pflegebedürftige kümmern. Das sind sowohl im beruflichen als auch im privaten Bereich ganz überwiegend Frauen. Festzustellen ist, dass denjenigen, die diese wichtigen gesellschaftlichen Aufgaben übernehmen und jüngst teilweise als „systemrelevant“ gefeiert wurden, zu wenig Mitbestimmungsmöglichkeiten eingeräumt werden – obwohl seit Jahren über Parität und Quoten diskutiert wird. Festzustellen ist auch, dass Frauen – Akademikerinnen wie Nichtakademikerinnen – in der Coronazeit teilweise eklatante gleichstellungspolitische Rückschritte hinnehmen mussten. Eine kritische Auseinandersetzung mit einer PR-geboosterten Solidaritätshypothese, einer auf Minderheitenthemen fokussierten Genderdebatte und der Frage, warum die vielen Frauen, die Kritik an Corona-Maßnahmen wie etwa den Schulschließungen übten, von den Medien und der Politik so wenig wahrgenommen wurden.
Der Artikel ist hier in PDF aufzurufen.
Deren Thema lautete: "Geschlechtergerechte Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik"
Es war uns letztendlich gelungen, diese öffentliche Veranstaltung doch noch präsent und online zu organisieren und stattfinden zu lassen.
Unser Ziel war es, die Arbeitsmarkt-Situation und die sozialen Verhältnisse im Allgemeinen und besonders auch an den Universitäten, den akademischen Arbeitsmarkt darzustellen und zu diskutieren. Ein weiterer richtiger Zielpunkt der Diskussion war die Frage danach, wie weit sich die Nicht-Gleichberechtigung der Frauen verbessert hat, oder eher rückläufig ist.
Ganz besonders möchte ich auf das Impuls-Referat von Dr. Aline Zucco, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Hans-Böckler-Stiftung hinweisen, welches sich speziell auch mit der Situation der Akademikerinnen befasst. Dies wird in erweiterter Form in der DAB-Zeitschrift "KONSENS" veröffentlicht.
Wir laden Sie und Interessierte aus Ihrem Umfeld zur Jahrestagung des Arbeitskreises Frauen in Politik und Wirtschaft (AK-FPW) im Deutschen Akademikerinnenbund herzlich ein - am 19.11.2021 in Berlin zum Thema "Geschlechtergerechte Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik Defizite und Handlungsansätze (sowie in und nach der Corona-Krise)“.
Das Programm finden Sie im PDF.
Da wegen der noch gültigen Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie die Teilnehmendenzahl eingeschränkt ist, bitten wir um Anmeldung über die Geschäftsstelle des DAB an: info@dab-ev.org oder 030/3101 6441.
Die Teilnahme ist nach der 2 G-Regel möglich (geimpft oder genesen mit entsprechendem Nachweis).
Erdmute Geitner, 1. Sprecherin des AK-FPW und Tanja Berger, Bildungsreferentin
Das Thema zur o.a. Jahrestagung am 6.11.2020 hatten wir im vergangenen Jahr beschlossen. Heute ist vieles, was wir für unser Programm geplant haben, hochaktuell geworden. Die Corona-Krise hat scheinwerferartig in den Blick, wie die Situation der meisten Frauen in der Arbeitswelt, bei der Sozialversorgung und im familiären Arbeitsbereich ist.
Es gilt erneut nachzufragen, inwiefern der Artikel drei unseres Grundgesetzes, der den Frauen gleiches Recht auf allen Gebieten zuspricht, Realität geworden ist. In der jetzigen Situation der Corona-Krise ist leicht festzustellen, dass Kinderbetreuung der vielfältigsten Art sowie Pflegearbeit neben der Erwerbsarbeit fast nur Frauensache sind und das Männer- Frauenverhältnis überwiegend bestimmen. Auf der politischen Ebene scheint seit 1977 bis heute nicht relevant geworden zu sein, dass es eine politische Verantwortung gibt, die Gleichberechtigung von Mann und Frau auf allen Ebenen durchzusetzen.
Die Tagung kann nun wegen der Einschränkungen zur Ausbreitung des Coronavirus so nicht stattfinden. Wir planen sie für das Frühjahr 2021. Aus diesem Grund geben wir in Kurzfassung einen Überblick über die Referatsinhalte sowie die Stellungnahmen der geladenen Expertinnen. Die beiden Referate gehen auf Arbeitsmarkt, Arbeitssituation und Sozialpolitik sowie auf die derzeitigen Corona-Gegebenheiten ein. Die Faktenpräsentation und die analytischen Befunde finden (in einer Präsenztagung) ihre Fortsetzung in einer darauffolgenden offenen Diskussion, die in diesem Newsletter special mit drei Stellungnahmen vollzogen wird. Im Fokus der Expertinnen stehen besonders die Situation an den Universitäten und das Berufsleben von Akademikerinnen.
Hiermit möchten wir Sie einladen, sich von dem Newsletter inspirieren zu lassen, weiterzudenken und wenn möglich im Frühjahr 2021 in Berlin auf der Tagung des DAB Arbeitskreises FrauenPolitik und Wirtschaft zusammenzukommen und dort zu diskutieren und Hinweise an die Politik zu geben.
Der Arbeitskreis Frauen Politik und Wirtschaft wurde 2011 innerhalb des Deutschen Akademikerinnen Bundes gegründet. Grundlage der Arbeit des Arbeitskreises sind die folgenden werte- und zielorientierten Forderungen: Gleichberechtigung als Verfassungsziel für Frauen gesellschaftlich endlich auf allen Gebieten durchzusetzen, insbesondere im Arbeits- und Sozialrecht sowie in wirtschaftsrelevanten Zusammenhängen. Daraus ergibt sich das Engagement für soziale Gerechtigkeit und Sicherheit und der Wunsch nach Anerkennung der Gleichwertigkeit der Geschlechter, insbesondere der „Wissenschaftsfähigkeit“ der Frauen.
Erdmute Geitner, 1. Sprecherin AK-FPW, Tanja Berger, Bildungsreferentin
Bitte den Special Newsletter in PDF weiterlesen.
Die Jahrestagung am 6. November 2020 in der HU zu Berlin in der Zeit von 14:00 Uhr bis 18:30 Uhr ist als Präsenzveranstaltung abgesagt worden. Statt dessen wird ein special Newsletter zum 6. November 2020 erscheinen.
Das vorläufige Programm:
Dabei ist es für unseren Arbeitskreis ein Anliegen, soweit wie möglich, die Situation von Akademikerinnen an den Universitäten, aber auch auf dem sonstigen Arbeitsmarkt als einen Schwerpunk zu behandeln.
Der Verlauf der Tagung:
Angangs wird die Präsidentin des DAB Manuela Queitsch die Gäste begrüßen und die Wichtigkeit unserer Thematik darlegen.
Am Anfang stehen zwei Input-Referate:
Dr. Aline Zucco, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Hans-Böckler-Stiftung. In ihrem Thema „ Der Arbeitsmarkt für Frauen unter dem Aspekt Geschlechtergerechtigkeit“ sind folgende Schwerpunkte gesetzt:
- Gender Pay Gap (Lohnunterschied zwischen den Geschlechtern) in Deutschland und Europa
- Berufskarrieren von Frauen und Gründe für die mangelnden Aufstiegschancen
- Gleichstellungsgerechtigkeit und die Auswirkungen auf die derzeitige Lage der Frauen
Sandra Reuse, Referentin im Bundesministerium für Arbeit und Soziales, hat sich in zwei Sabbaticals mit der Zunahme „Neuer“ Erwerbsformen und damit einhergehenden Herausforderungen für die soziale Sicherung beschäftigt. Der Titel ihres Referates heißt „Abweichlerinnen von der Norm? Die soziale Sicherung von Frauen im Verlauf der Erwerbsbiografie“; es geht um folgende Aspekte:
- Was sind „Neue“ Erwerbsformen, warum sind Frauen besonders betroffen?
- Unterschiede in den Erwerbsbiografien von Frauen und Männern
- Sind die sozialen Sicherungsangebote für Frauen geschlechtergerecht?
Darauf folgt eine Kaffeepause von 16:00 – 16:30 Uhr, um den Anwesenden Möglichkeiten zum gegenseitigen Kennenlernen zu geben. Danach beginnt eine offene Diskussion der Anwesenden mit den Referentinnen und den eingeladenen Expertinnen.
Als Expertinnen sind eingeladen: eine Vertreterin des Vorstandes des Deutschen Frauenrates (DFR), aus der Bundesorganisation der Gleichstellungsbeauftragen an den Universitäten, eine Gleichstellungsbeauftrage der Universität Potsdam, des Deutschen Juristinnenbundes (djb) und einer Mitarbeiterin der Bertelsmann-Stiftung.
Wir, die Mitglieder des Arbeitskreises Frauen in Politik und Wirtschaft, werden aus den Ergebnissen dieser Tagung eine Stellungnahme für den DAB erarbeiten.
Wir freuen uns über Ihre Teilnahme. Die Einladung wird rechtzeitig im September verschickt.
Erdmute Geitner, 1. Sprecherin des AK-FPW
Parität, Partizipation und Repräsentanz in Politik und Wissenschaft
Die nächste Jahrhundertaufgabe?
Wir laden Sie herzlich ein, zur Jahrestagung unseres Arbeitskreises am 08. November 2019 in der HU zu Berlin.
Zu dem Thema
Parität, Partizipation und Repräsentanz in Politik und Wissenschaft
Wir freuen uns über Ihre Teilnahme und bitten Sie darum diese Einladung weiterzugeben.
Mit freundlichen Grüßen
Erdmute Geitner
1. Sprecherin des Arbeitskreises FrauenPolitik und Wirtschaft
Im Mittelpunkt der Tagung steht die Situation der Akademikerinnen zu dieser Thematik, insbesondere an den Universitäten.
Die Jahrestagung des Arbeitskreises Frauen, Politik und Wirtschaft befasst sich mit den Wandlungsprozessen, die die Digitalisierung der Wirtschaft auf dem deutschen Arbeitsmarkt auslöst. Die beiden Inputvorträge von Prof. Dr. Svetlana Franken (Fachbereich Wirtschaft und Gesundheit, FH Bielefeld) und Christine Schildmann (Forschungsstelle "Arbeit der Zukunft" bei der Hans-Böckler-Stiftung) befassen sich in unterschiedlicher Weise mit Chancen und Risiken für Frauen auf dem zukünftigen Arbeitsmarkt.
Der Frage, welche Chancen Frauen bei der Gestaltung der Digitalisierung haben – und welche sie haben wollen – geht Frau Prof. Dr. Franken nach.
Daran schließt sich ein Gespräch mit offener Diskussion mit Experten und Expertinnen aus Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Verbänden an.
Erdmute Geitner, Sprecherin des AKs
Das Programm finden Sie hier.
Wir bitten um Anmeldung: gro.ve-bad@ofni
Die Arbeitskreis-Jahrestagung fand am 10. November 2017 zum Thema:
Der Wandel des Arbeitsmarktes als Herausforderung für
Frauen – Digitalisierung, Liberalisierung, Rollenverständnis
statt. Das Programm zur Tagung finden Sie hier.
Am 04. November 2016 fand die Jahrestagung zum Thema:
"Pay Gap - Science Gap"
Ungleiche Bezahlung und Geschlechterungerechtigkeit in Wissenschaft und Praxis
statt. Das Programm zur Tagung finden Sie hier.
Am 20. November 2015 war die Jahrestagung zum Thema:
„Solidarisierung und Frauenpolitisches Engagement in schwierigen Zeiten –
zum 90. Jahrestag der Gründung des Deutschen Akademikerinnenbundes e.V. (DAB)
im Jahre 1926“ statt. Das Tagungsprogramm finden Sie hier.
Zum vierten Mal fand die alljährliche Tagung des Arbeitskreises „FrauenPolitik und Wirtschaft“ am 7. November 2014 in Berlin statt. Den Bericht zur Tagung mit dem Thema "Gerechtigkeit für Akademikerinnen – Arbeitszeiten, Aufstiegschancen und Soziale Sicherheit“ finden Sie hier.
Die dritte Tagung fand am 6. Dezember 2013 zum Thema "Frauen, Macht und Politik – gendersensitiver Parlamentarismus in der Bundesrepublik Deutschland" statt. Das Programm können Sie hier herunterladen.
Die zweiten Tagung fand am 4. November 2012 in Berlin statt. Das Arbeitsthema dazu lautete: "Erwerbsbiographien von Wissenschaftlerinnen im Fokus des Fachkräftemangels – insbesondere in den MINT-Berufen und im medizinischen Bereich". Es wurde hierzu der Tagungsbericht "Akademikerinnen – Nur Notreserve der deutschen Wirtschaft?" verfasst.
Die erste Tagung des AKFP&W mit dem Titel "Die gegenwärtigen prekären Arbeitsverhältnisse von wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen an Universitäten und in Forschungseinrichtungen" fand am 4. November 2011 in der TU-Berlin statt. Unterstützt und finanziell ausgestattet wurde die Tagung von der Heinrich-Böll-Stiftung in Kooperation mit deren AK Frauen und Bildungspolitik. Das inhaltliche Arbeitsergebnis wurde in Form einer Stellungnahme zur derzeitigen Situation junger Wissenschaftlerinnen formuliert und dem Bundesvorstand übergeben.
Prof. Dr. Patricia Graf, 2. Sprecherin
info@dab-ev.org
Deutscher Akademikerinnenbund e.V.
Bundesgeschäftsstelle
Salzburger Straße 32
01279 Dresden
info@dab-ev.org